Mülheimer Brücke / B51, 51063 Köln
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1927-1929 / 1949-1952
- keine Angabe -
Architekt Wilhelm Riphahn
(Wiederaufbau)
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Objektanzahl: 2606
51063 Köln
Entfernung: 0.14 km
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Die Mülheimer Brücke zählt zu den markanten Rheinquerungen im Kölner Stadtgebiet und stellt sowohl ein verkehrstechnisch wichtiges Bauwerk als auch ein bedeutendes Zeugnis der Kölner Stadtentwicklung dar. Ihr Bau geht auf die Eingemeindung der damals eigenständigen Stadt Mülheim nach Köln im Jahr 1914 zurück, im Rahmen derer sich die Stadt Köln zum Bau einer festen Brückenverbindung verpflichtete. Zuvor war an dieser Stelle lediglich eine Schiffbrücke in Betrieb, die stark witterungsabhängig und verkehrlich begrenzt war.
Aufgrund der wirtschaftlichen Lage nach dem Ersten Weltkrieg – insbesondere der Inflation der 1920er-Jahre – verzögerte sich die Realisierung, sodass die Bauarbeiten erst 1927 begannen. Der Brückenbau wurde maßgeblich durch den damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer vorangetrieben, der sich erfolgreich gegen eine ursprünglich geplante Bogenbrücke und für eine moderne Hängebrückenkonstruktion einsetzte. Die erste Brücke wurde als sogenannte „unechte“ Hängebrücke errichtet – das heißt, die Tragseile leiteten die Zugkräfte in den versteiften Fahrbahnträger ein, der diese in Druckkräfte umwandelte. Diese Bauweise war ein Kompromiss zwischen architektonischer Leichtigkeit und konstruktiver Innovation.
Die Brücke wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe schwer beschädigt und schließlich zerstört. Ab 1949 erfolgte der Wiederaufbau unter der Leitung des Architekten Wilhelm Riphahn in Zusammenarbeit mit dem renommierten Bauingenieur Fritz Leonhardt. Die neue Brücke wurde optisch an das ursprüngliche Bauwerk angelehnt, jedoch nun als „echte“ Hängebrücke konstruiert – mit in der Erde verankerten Tragseilen und Pylonen, die seitlich neben dem Fahrbahnträger positioniert sind. Damit entsprach die neue Brücke modernen ingenieurtechnischen Standards und ermöglichte eine effizientere Lastverteilung.
Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 708 Meter, die Hauptspannweite liegt bei 315 Metern. Die Mülheimer Brücke erfüllt eine wichtige Funktion im Kölner Verkehrsnetz: Sie trägt Kraftfahrzeugverkehr, ist Teil des öffentlichen Nahverkehrsnetzes mit Stadtbahngleisen und bietet zudem Radfahrenden und Fußgängern sichere Wege über den Rhein.
In den Jahrzehnten nach dem Wiederaufbau wurde die Brücke mehrfach instandgesetzt und modernisiert. Seit 2019 befindet sich die Mülheimer Brücke in einer umfassenden Grundinstandsetzung, die im Hinblick auf Alter, Tragfähigkeit und Sicherheitsstandards notwendig wurde. Die Arbeiten erfolgen abschnittsweise unter laufendem Betrieb und sollen 2026 abgeschlossen sein.
Die Sanierung sichert die langfristige Nutzbarkeit dieses wichtigen Infrastrukturbaus und trägt zur Erhaltung eines technischen und städtebaulichen Erbes bei. Die Mülheimer Brücke bleibt somit ein zentrales Element im Verkehrsgefüge Kölns und ein technikgeschichtlich bedeutendes Bauwerk der Hängebrückenentwicklung im 20. Jahrhundert.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 22.07.2025
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