Am Pantaleonsberg 6, 50676 Köln
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9./10./12. Jh.
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Objektanzahl: 2519
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Die katholische Pfarrkirche und ehemalige Benediktinerklosterkirche St. Pantaleon in Köln wurde im Jahr 866 erstmals erwähnt.
Auf einer kleinen Anhöhe im Südwesten der Stadt – auf den Fundamenten einer römischen Villa des 3. Jahrhunderts – gründete Erzbischof Bruno außerhalb der römischen Stadtmauer (wohl im Jahr 957) ein Benediktinerkloster, das später von Theophanu (960-991), der Frau von Brunos Neffen Kaiser Otto II., erweitert werden sollte. Als Stiftung des ottonischen Kaiserhauses erscheint St. Pantaleon als Symbol der weltlichen Macht der Sachsen und als wichtiges Beispiel für den imperialen Anspruch ottonischer Sakralarchitektur, der sich in seiner Monumentalität ausdrückt.
Der Bau umfasst im Wesentlichen drei Bauphasen: Der ottonischer Gründungsbau wurde 964 begonnen (Bau I) und sein Chor im Jahr 980 geweiht. Der flach gedeckten Saalkirche mit Westwerk und Annexbauten war ein Zentralbau als Reliquien- oder Grabkapelle für Bruno vorgelagert. Der ottonische Um- und Erweiterungsbau (Bau II) wurde entweder nach 984 oder 991 begonnen und um 1000 vollendet. Dabei wurde der Saal nach Westen verlängert und folglich das Westwerk neu errichtet, die Ostapsis angebaut sowie die Stollenkrypta erweitert. Um 1150/60 oder um 1170/80 wurde St. Pantaleon zur dreischiffigen Basilika umgebaut. Weitere Um- und Anbauten sowie Erneuerungen und Restaurierungen folgten in den nächsten Jahrhunderten. 1802 wurde die Abtei aufgehoben und nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut.
Die dreischiffige Basilika mit einer polygonal ummantelten Apsis und Querarmen mit Apsiden im Osten ist mit einer großzügigen Blendgliederung versehen. Von einzigartiger Bedeutung ist das dreitürmige Westwerk mit seiner großen Bogenöffnung (In der Nachfolge steht das Westwerk der ehem. Stiftskirche in Bad Münstereifel, Mitte 11. Jahrhundert.): Das hoch aufragende Westwerk setzt sich aus einem zentralen Mittelturm mit gleich hohen Giebelbauten an drei Seiten zusammen. In die Winkel im Westen sind hohe Flankentürme, die von einem viereckigen Grundriss in ein Achteck und schließlich in runde Obergeschosse überführt sind, eingestellt. Als Vorbild kann das Westwerk der ehemaligen Abteikirche in Essen-Werden genannt werden.
Die ottonische Westfassade war ursprünglich mit einem bedeutenden monumentalen Figurenzyklus ausgestattet, wovon lediglich Fragmente einiger Skulpturen erhalten sind. Im Inneren des Westwerks befinden sich Kapellenräume und die Empore, die ursprünglich als Sitz der kaiserlichen Familie wie auch als Sängerempore diente. Der Mittelteil öffnet sich in einem großen Rundbogen zum Kirchenschiff, dahinter liegt die Westempore mit ihrer dreifachen Arkadenstellung.
Die ursprüngliche Wirkung des ottonischen Baus wird durch den Kontrast zwischen dem monumental aufragenden Westwerk und dem Langhaus als langgestreckter Saal mit niedrigen Querhausflügeln bestimmt. Durch den Anbau der kreuzrippengewölbten Seitenschiffe wurde dieser Eindruck teilweise aufgehoben. Die 1962 anstelle des zerstörten Gewölbes eingefügte flache Holzkassettendecke vermittelt wieder den Raumeindruck des ottonischen Saalbaus.
Der 1503 errichteteund reich mit Maßwerk und Figuren geschmückte spätgotische Lettner trennt das Langhaus vom barocken Chor. Ursprünglich waren die Querarme über große Rundbögen mit dem östlichen Teil des Schiffs verbunden, der heute in die Choranlage einbezogen ist und gegen die Querarme durch Chorschranken abgetrennt ist. Die eingezogene dreiseitige Chorapsis hinter dem Lettner wurde im 17. Jahrhundert ergänzt.
Zur bedeutenden Ausstattung von St. Pantaleon zählen das Grabdenkmal der Theophanu und die Grabplatte des Sarkophags von Erzbischof Bruno, Überreste der romanischen Chorschranken sowie zwei Reliquienschreine des hl. Maurinus (um 1170), und des hl. Albinus (um 1186).
Die Kirche St. Pantaleon ist Teil der Route Romanische Kirchen in Köln auf baukunst-nrw.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 11.11.2019
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten