Der Jugendstil, benannt nach der 1896 gegründeten Münchener Zeitschrift „Jugend“, hatte sich 1890 bis 1910 als eigene Stilrichtung ausgeprägt. Der Jugendstil verstand sich als Antwort auf den vorangegangenen Historismus, der keinen einheitlichen Stil erschaffen hatte. Ziel war die Rückkehr zu einer Einheit von Architektur, Malerei, Plastik und angewandter Kunst als Gesamtkunstwerk, welches sich vor allem durch seine Ornamentformen auszeichnet.
Bäder stellten eine wichtige Bauaufgabe um die Jahrhundertwende dar – öffentliche Badeanstalten gab es seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland –, wobei die gestalterische und konstruktive Form der Bäder des Jugendstils besonders hervorzuheben ist. Charakteristisch ist die Aufteilung in zwei Schwimmhallen, bedingt durch die zu der Zeit übliche Trennung nach Geschlechtern, wie in der Aachener Elisabethschwimmhalle, im Stadtbad in Krefeld oder im Hallenbad in Krefeld-Uerdingen zu sehen.
Zusätzlich zur Schwimmhalle errichtete man auch Brause-, Wannen- und verschiedene Heilbäder wie im Stadtbad in Viersen, das 2006 restauriert wurde.
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