Zur Pumpstation 1, 42781 Haan
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1879 / 2011 (Revitalisierung)
Architekt Dipl. Ing. Jochen Siebel | Ingenieurplan Siebel GmbH
(Revitalisierung)
BMFS GmbH & Co.KG
(Revitalisierung)
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Objektanzahl: 2525
42781 Haan
Entfernung: 1.81 km
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Die Revitalisierung der aus dem 19. Jahrhundert stammenden alten Pumpstation in Haan durch den Architekt Jochen Siebel beinhaltete als Herausforderung die Sanierung eines Denkmales mit komplexer Dachkonstruktion unter Berücksichtigung erhöhter Brandschutzanforderungen bei Schaffung einer nachhaltigen Büronutzung.
In Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Haan und dem Landeskonservator des LVR entstanden in der alten Pumpstation neben dem alten Pumpensaal, der als Kultur und Veranstaltungsforum genutzt wird, ca. 1000 qm Büroflächen. Die ehemalige Pumpstation bietet seitdem ca. 50 Architekten und Ingenieuren ein besonderes Arbeitsambiente.
Die Revitalisierung stand im Spannungsfeld der Berücksichtigung von denkmalpflegerischen Ansprüchen, energetischen Aspekten und wirtschaftlichen Belangen. Die Außenfassade wurde nach der Ausbesserung von schadhaften Verfugungen abschließend inklusive des Sandsteinsockels einer Hydrophobierung unterzogen. Die komplette Dachkonstruktion wurde inklusive Tragwerk demontiert und entsorgt. Der sichtbare Untergurt, ein genieteter Gitterfachwerkträger, wurde im Bereich des Forums am neuen Tragwerk wieder aufgehängt. Die Ausführung weiterer Dachflächenfenster zur notwendigen Belichtung und als Rettungswege erfolgte nach Brandschutzkonzept.
Innen wurde zusätzlich ein großflächiges Fensterelement eingebracht. Lose Putzbereiche der vorhandenen Innenwände wurden abgeklopft, um das Mauerwerk sichtbar und erlebbar zu machen. Neue Innenwände wurden in Sichtbeton erstellt und weitere Elemente großflächig verglast, wobei die Rauheit und Ursprünglichkeit des Betons gut mit der Architektur des historischen Bestandsgebäudes korrespondiert.
Die Alte Pumpstation Haan erhielt eine komplett neue Installation der Be- und Entwässerung, eine eine neue Elektroinstallation und eine maschinelle Be- und Entlüftung aller Räume über das Dach. Durch die innovative Haustechnik und die Beheizung und Kühlung mittels eines Eisspeichers und Wärmepumpe konnten die Heizkosten unter 50 Cent/qm gesenkt werden. Erstmals wurde ein Denkmal mit einer solchen Technik ausgestattet. Energie- und CO2 Einsparung mit niedrigen Nebenkosten sind das Ergebnis der regenerativen Energienutzung. Hierfür erhielt der Bauherr den RWE Innovationspreis Wärmepumpen 2012.
Autor*in: Jochen Siebel / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 07.09.2017
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