Münzstraße 20, 48143 Münster
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Der ursprünglich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Zuge der Befestigungsarbeiten der westfälischen Stadt Münster als Wehrturm errichtete „Buddenturm“ gilt als das älteste und letzte noch erhaltene Bauwerk der einstigen Wehranlage der Stadtmauer.
Die geläufige Bezeichnung des „Buddenturms“ entstammt der niederdeutschen Beschreibung eines „Budden“ als teufelsähnlicher Dämon (Ableitung des mittelhochdeutschen „Butzen“ wie in „Butzenmann“) als Sammelbegriff für Schreckgespenster. Der „Buddenturm“ verdankt seinen Namen mutmaßlich einem Münsteraner Aberglauben, keiner Beschreibung seiner Funktion als Bauwerk.
Der seit dem weitestgehenden Rückbau der Befestigungsanlagen Münsters im späten 18. Jahrhundert als exponierter Solitär auf der Promenade verbliebene „Buddenturm“ ist der letzte von einst sieben Wehrtürmen der Stadtmauer. In dem knapp 900-jährigen Zeitraum seines Bestehens wurde der aus Bruchsteinmauerwerk errichtete Rundturm dem Zeitgeist entsprechend mehrfach umgenutzt, umgebaut und überformt.
Im Mauerwerk der mit Muschelkalk geschlämmten Außenwände des Rundturms sind die Anschlussstellen der ehemaligen Stadtmauer und eines im 17. Jahrhundert nachträglich angebauten Treppenturms erkennbar. Bis zum Kauf des Bauwerks durch die Stadt Münster im Jahr 1878 wurde der „Buddenturm“ vorrangig als Wehr- und Pulverturm, Lager und Gefängnis genutzt.
Nach der städtischen Übernahme des Bauwerks wurde der ursprünglich 20 Meter hohe Rundturm mit ziegelgedecktem Kegeldach bis 1880 teilweise rückgebaut und auf die doppelte Gesamthöhe von insgesamt 40 Metern aufgestockt. Die Stadt Münster nutzte den „Buddenturm“ fortan als Wasserturm, dessen originale Ausstattung des Wassertanks, der Messskala und der Fallrohre bis heute erhalten sind. Im Zuge der Aufstockung erhielt der Rundturm einen neuen oberen Raumabschluss und Dachaufbau in Form einer neugotischen Zinnenkrone im historistischen Stil.
Nach den folgeschweren Kriegseinwirkungen wurde der „Buddenturm“ beim rekonstruktiven Wiederaufbau der Stadt umfassend saniert und instandgesetzt. Im Rahmen der Bauarbeiten wurden weite Teile der Aufstockung inklusive der neugotischen Zinnenkrone wieder entfernt und durch ein Kegeldach nach ursprünglichem Vorbild ersetzt. Die Bausubstanz des denkmalgeschützten Buddenturms wurde im Jahr 2003 saniert. Seitdem steht der Turm leer und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
In unmittelbarer Nachbarschaft des „Buddenturms“ ist der letzte erhaltene Rest der historischen Stadtmauer als Kunstinstallation erlebbar und seit 1987 durch die Stahlskulptur der spanischen Bildhauerin Susana Solano eingefasst.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 11.09.2023
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen