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Objektanzahl: 2516
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Die am 16.06.2007 eingeweihte Feldkapelle fällt durch ihre eigenartige Form auf, die mit den traditionellen Vorstellungen über ein solches Bauwerk so gar nicht in Einklang zu stehen scheint. Die Planung dauerte mehrere Jahre.
Dem Entwurf liegt in Anlehnung an das Leben des Einsiedlers Bruder Klaus die Idee zugrunde, die vier Elemente Luft, Feuer, Erde und Wasser zeitgenössisch in die Sprache der Architektur zu übersetzen. Gleichzeitig sollte das Bauwerk in Stampfbeton entstehen, einer Bautechnik die die ländliche Bevölkerung in früherer Zeit gerne für ihre Bauten verwendete, womit der Bezug zur ländlichen Region unter Verwendung eines modernen Baustoffs hergestellt wurde.
Das Element Luft/Licht wird durch die Fülle der kleinen Licht- und Luftöffnungen symbolisiert, die sich in der Außenhaut des Bauwerks befinden und durch den „Hell-Dunkel-Hell-Effekt“ nach Betreten des Kapellenraums.
Das Feuer ist optisch und als Geruch deutlich wahrnehmbar durch Baumstämme, die zunächst als eine Art „verlorene Schalung“ zur Errichtung des Rohbaus benötigt wurden um dann „augeköhlert“ zu werden.
Geblieben sind der Geruch des Rauches und die verkohlte Wandstruktur mit den sichtbaren Negativabdrücken der Baumstämme.
Das Element Erde findet seinen Ausdruck in der Materialwahl Beton. Dieser besteht aus Weißzement mit einem speziell ausgewählten Kies aus der Region. In der Örtlichkeit ergibt sich in Verbindung mit den Äckern der Umgebung durch die Farbgebung und Struktur des Betons trotz der Härte des Materials eine ansprechende optische Verbindung zur Landschaft und hier insbesondere zu den Böden der Umgebung.
Die Kapelle ist an ihrem oberen Ende offen, so dass bei Regen Wasser in das Bauwerk eindringen kann, um geführt an einer Stelle in der Kapelle zum Boden zu laufen. Hierdurch wird das Element Wasser symbolisiert.
Autor*in: Thomas Schiefer / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 22.05.2023
2 Kommentare / Kommentar verfassen
dirk berhausen schrieb am 30.10.2007 um 18:07
'blumig' wäre in der tat eine denkbar unpassende umschreibung für die bauten zumthors.
ob zumthor je 'schöne' architektur machen wollte sei dahingestellt, gut ist aber, daß es noch architektur gibt die polarisiert, und dazu noch grandiose details hervorbringt....
... hier einige treffendere umschreibungen, die dem gebäude gerecht werden und keineswegs blumig sind (entnommen der NZZ, 25.05.2007):
...minimalistische, blockhafte Trutzburg.....
...höhlenartiger Raum, der ein gewisses Unbehagen auszulösen vermag....
...Assoziationen an einen Uterus...
...die Visionen Sterbender, die am Ende eines Tunnels einen Lichtschein wahrnehmen....
...die archaische Wucht dieses Innenraums, der einen gleichzeitig schaudert und begeistert. ...
weniger blumig gehts nicht mehr, oder?
Peer Schrader schrieb am 30.10.2007 um 14:32
Die Blumigkeit der Beschreibung steht im krassen Gegensatz zur tatsächlichen Entwurfsleistung. Soll heißen: Es bedarf eines enormen Geschwätzes, einen solch hässlichen Klumpen schönzureden. Bleibt die Frage, ob der Architekt sein Objekt selbst besprochen, oder andere Dumme gefunden hat, die sich damit vor klar Denkenden lächerlich machen.
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