Am Grugapark 10, 45133 Essen
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
x zum Schließen, hier klicken
1964
Detailsuche mit weiteren Suchkriterien
Objektanzahl: 2573
45133 Essen
Entfernung: 0.51 km
45147 Essen
Entfernung: 0.72 km
Essen
Entfernung: 0.79 km
Das 1964 eröffnete Grugabad ist Bestandteil des Essener Gruga-Areals, das ursprünglich zur Großen Ruhrländischen Gartenschau 1929 entstand und im Zuge der Bundesgartenschau 1965 städtebaulich weiterentwickelt wurde. Es ergänzt Messe, Grugahalle und Grugapark um ein großzügig konzipiertes Freizeit- und Sportbad im Freien.
Der Entwurf stammt von Gerd Lichtenhahn, der auch die Grugahalle mitplante. Als größtes Freibad der Stadt ist das Grugabad in zwei gestaffelte Ebenen gegliedert, verbunden durch eine skulpturale Wendeltreppe, zentral akzentuiert durch den Schornstein der früheren Heizanlage – ein identitätsstiftendes Relikt der technischen Infrastruktur, das heute ohne Funktion ist. Seit 2012 erfolgt die Wärmeversorgung über das Biomasseheizwerk des benachbarten Grugaparks.
Auf der oberen Ebene befinden sich ein 50-Meter-Wettkampfbecken mit zehn Bahnen sowie ein Springerbecken mit 10-Meter-Turm. Eine westlich angeordnete Tribüne bietet Platz für rund 700 Zuschauer. Besonders bemerkenswert sind neun Unterwasserfenster im Springerbecken, die visuelle Bezüge zwischen Sport und Öffentlichkeit herstellen.
Die untere Ebene ist dem Freizeitschwimmen gewidmet. Hier liegen das großzügige, beheizbare Wellenbecken– eines der ersten seiner Art in Deutschland – sowie ein großes Nichtschwimmerbecken mit der ikonischen Elefantenrutsche, deren skulpturale Formensprache an die expressive Moderne erinnert.
Rund 25.000 m² Liegefläche mit Spiel- und Planschzonen schließen sich an. Ursprünglich waren auch bepflanzte Betonrahmenflächen Teil des Gestaltungskonzepts, die heute jedoch nur noch fragmentarisch erhalten sind.
Drei zur Straße hin orientierte kubische Funktionsbauten in Stahlskelettbauweise mit Ziegelausfachung nehmen Umkleiden, Sanitärräume und die Hausmeisterwohnung auf. Der ursprüngliche Haupteingang im Südwesten wurde um 1990 zurückgebaut.
Ein früheres Restaurant auf dem Gelände wurde 2009 einer neuen Nutzung zugeführt und zur Kindertagesstätte umgebaut.
Architektonisch bedeutend ist das Grugabad als funktional gegliedertes, klar strukturiertes Freibadensemble der 1960er-Jahre, das Freizeitinfrastruktur, Sportarchitektur und landschaftsbezogene Raumgestaltung beispielhaft integriert.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 09.04.2025
0 Kommentare / Kommentar verfassen
Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sportbauten