© LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland - Wolf, Silvia Margrit
Preusweg 36, 38, 40, 42, 44, 46, Hasselholzer Weg 202, 52074 Aachen
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1933 (Preusweg 36–46), 1934–1935 (Hasselholzer Weg 202)
Engelbert Mainzer
(202)
Franz Menniken
(40)
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Objektanzahl: 2516
52072 Aachen
Entfernung: 0.66 km
52074 Aachen
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Entfernung: 1.12 km
52074 Aachen
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Mit 31 Jahren stellte der gerade erst selbstständig gewordene Architekt Hermann Kremers ein respektables Projekt auf die Beine: Er plante und realisierte eine Gruppe von sechs Häusern, die er im Bauantrag vom 18. April 1933 als „Villensiedlung“ bezeichnete. Zu den Käufern, die sich offenbar schnell fanden, gehörten ein Buchhalter, ein Musterzeichner und Betriebsleiter eines Textilunternehmens, ein Marinegeneral und -oberstabsarzt a. D. sowie ein Reichsbahnobersekretär. Dass sie alle sich für ein Haus im avantgardistischen „Bauhausstil“ entschieden, mag angesichts ihrer bürgerlichen Berufe zunächst erstaunen. Günstige Baukosten zwischen 8.000 und 14.000 Mark pro Objekt dürften jedoch ein wichtiges Kaufargument gewesen sein. Kremers hatte es zudem verstanden, das Grundstück für die Baugruppe geschickt auszunutzen und die Häuser so darauf auszurichten, dass sie ein Höchstmaß an Privatsphäre und eine gut eingeteilte Gartenfläche boten.
Am Ende der Privatstraße, die das Grundstück erschließt, liegen vier kleinere Häuser, je zu zweit zusammengefasst und mit einer Grundfläche von jeweils 64 Quadratmetern. Direkt am Preusweg wurden zwei größere Häuser mit 108 Quadratmetern Grundfläche errichtet. Alle sechs Gebäude sind im Prinzip Variationen eines Modells mit ähnlichen Gestaltungsmerkmalen und Grundrissen: Es sind weiß verputzte, kubische Baukörper über einem verklinkerten Sockelgeschoss. Typische Formelemente des Neuen Bauens sind die flachen Dächer, die verschieden großen, asymmetrisch gesetzten Fenster – liegende Fensterbänder, Bullaugenrundfenster, große Wohnraumfenster – sowie die halbrund vorspringenden Balkone und Terrassen. Jedes Haus, ob groß oder klein, weist diese Elemente mit gewissen Abwandlungen auf. Ähnlich sieht es beim Grundriss aus: Er erfüllte bürgerliche Wohnansprüche, nicht nur bei den großzügiger angelegten beiden Einzelhäusern, sondern durchaus auch beim kleineren Haustyp.
Ebenfalls von Kremers entworfen wurde das Haus mit dem halbrund vorspringenden, fast vollständig durchfensterten Treppenhausturm im benachbarten Hasselholzer Weg. Noch im Juli 1934 war der Bauantrag für das Wohn- und Atelierhaus Engelbert Mainzers anstandslos bewilligt worden. L-förmig umschließt der Atelier- und Wohnraum das quadratische Speisezimmer. Flexible Wände, Übergänge und Durchblicke sorgen für eine fließende Verbindung von Innen- und Außenraum und die Einbeziehung des Gartens in den Wohnraum.
Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 09.11.2023
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Kategorien:
Architektur » Wohnbauten » Ein-/Zweifamilienhäuser