Frontansicht des Hauses Heise auf der Parkstraße 11

Haus Heise

Parkstraße 11, 53840 Troisdorf

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denkmalgeschütztes Objekt

1931

Moderne

Karl Heise
(Architekt)

Karl Heise

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Haus Heise

„Das Wohnhaus Parkstraße 11 in Troisdorf wurde 1931 von dem damaligen Gemeindebaumeister Karl Heise geplant und errichtet. Fast anekdotisch mutet es an, daß der Bauantrag vom 01. 04. 1931 bereits am 02. 04. 1931 genehmigt wurde. Der Bauschein wurde zwar vom Bürgermeister unterschrieben, aber von Herrn Heise abgezeichnet. Die baupolizeiliche Prüfung erfolgte ebenfalls durch den Bauherrn, ebenso die Rohbauabnahme und die Gebrauchsabnahme. Die Rohbauabnahme erfolgte seinerzeit übrigens 18 Tage nach Erteilung der Baugenehmigung, nämlich am 20. 04. 1931. Es dürfte sich hier um die schnellste Baugenehmigung handeln, die jemals in Troisdorf erteilt wurde.
Für die Bauzeichnungen hat sich der Architekt und Bauherr mehr Zeit gelassen: Sie entstanden im Februar/März 1931. Die Ansichten wurden erst am 01. 04. 1931, d. h. am Tag der Antragstellung gefertigt. Alle Bauzeichnungen sind mit ‚Der Gemeindebaumeister‘ beschriftet.“

So humorvoll leitete die Denkmalbehörde der Stadt Troisdorf 1984 ihren Vorschlag ein, das Wohnhaus ihres ehemaligen Gemeindebaumeisters Heise in die Denkmalliste einzutragen – in der Hauptsache natürlich begründet als ein Beispiel für den Einfluss der „Bauhausarchitektur“, das sich vorteilhaft von der „voralpenländischen“ Architektur in seiner Nachbarschaft abhebe.

Karl Heise wurde 1929 Gemeindebaumeister der Industriegemeinde Troisdorf und blieb dies, über die Zeitläufe hinweg, bis Kriegsende. Eine seiner ersten Planungen war sein eigenes Wohnhaus, natürlich immer auch die Visitenkarte des Architekten. Er entwarf es in fast schon konventionellen, in Troisdorf aber sicher noch neuen Formen des Neuen Bauens, als zwei- bis dreigeschossiges Terrassenhaus, weiß verputzt, mit einer ins Auge fallenden Gruppierung von kleinen, hochrechteckigen Fenstern, die die horizontale Linie betonen, ohne selbst gebändert zu sein. Filigrane Metallbrüstungen zieren die vorkragenden Austritte. Das ebenfalls leicht vorgezogene Flachdach ist heute leider im Profil zu grob, lastet jetzt wie ein zu schwerer Deckel auf dem Haus.

Heise trat 1933 in die NSDAP ein. 1936 musste er sich gegen Bestrebungen aus der Landesleitung der Reichskammer der Bildenden Künste und des Landrats wehren, ihn wegen andauernder „Ausschaltung der freien Architektenschaft“ bei öffentlichen Bauvorhaben zu entlassen. Nach dem Ende des NS-Regimes wurde ihm zunächst die „Entnazifizierung“ verwehrt; 1947 wurde er in den vorgezogenen Ruhestand versetzt. Sein bekanntestes Werk ist heute wahrscheinlich das Troisdorfer Heim der Hitlerjugend, im mustergültigen Heimatschutzstil der Zeit.

Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 06.10.2020

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