Haus Nelles

Am Ortsrand gelegen, vereint das Haus Nelles eine fast abstrakte Bautypologie mit historischem Bewusstsein. Der Ort in der Eifel war geprägt von Bauernhäusern. Entsprechend wurden die Baustoffe für die Fassade gewählt: Bruchsteine und Holz. Sie korrespondieren mit der rationalen Struktur des Stahlbetonskelettbaus.
Daneben wurde auch in der Form eine regionale Bauweise aufgegriffen: Das Haus erinnert an die typische Bauform der winkelförmigen Höfe, die mit Mauerwerk umschlossen waren. Außergewöhnlich ist die moderne Interpretation: Im Grundriss überlappen sich – innerhalb eines geschlossenen, umfangenen Quadrats – drei kleinere Quadrate, die Wohnbereich, Schlafbereich und einen atriumartigen, allerdings überdachten, Innenraum bilden. Dieser hat wandhohe Fenster und dient dem Bauherrn als multifunktionaler „Leerraum“.
So wurde sowohl in der Wahl der Materialien, als auch in der Kubatur des Gebäudes Überliefertes mit Modernem verbunden. Der Eifelschiefer bildet dabei nicht schlicht die Substanz des Baukörpers, sondern unterstreicht in seiner strengen Beschränkung auf die Umrissform auch dessen Struktur.

Auszeichnungen:
Auszeichnung guter Bauten 2001 (BDA Bonn-Rhein-Sieg), Auszeichnung

Autor*in: Olaf Winkler / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 08.01.2020

Kategorien:
Architektur » Wohnbauten » Ein-/Zweifamilienhäuser