Jahnplatz 5, 33602 Bielefeld
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1929
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Das sogenannte „Haus der Technik“ prägt den Jahnplatz in der Bielefelder Innenstadt bis heute. Entstanden ist der markante Klinkerbau in den 1920er Jahren aufgrund einer technischen Notwendigkeit. Durch den starken Anstieg des Stromverbrauchs seit Anfang des 20. Jahrhunderts drohte das innerstädtische Stromnetz Bielefelds zu kollabieren. Daher musste ein Umspannwerk in zentraler Lage gebaut werden. Neben den Technikräumen sollte das Gebäude in dieser zentralen Lage auch Räumlichkeiten für den Kundenkontakt des damaligen Städtischen Betriebsamtes beherbergen. Der Berliner Architekt Kurt Heinrich Tischer entwarf mit dem Haus der Technik ein Gebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit. Auch heute noch ist das Kundenzentrum der Stadtwerke Bielefeld in dem Gebäude untergebracht. Zudem werden die Räumlichkeiten für Vorträge und Ausstellungen genutzt.
Zur Eröffnung des Gebäudes 1929 sprach Stadtoberbaurat Friedrich Schultz wegweisende Worte: „Eine moderne technische Idee erfordert eine bestimmte Form des Ausdrucks. Die heutige Zeit stellt andere Aufgaben und Lösungen als die Vergangenheit. Man hüllte ehemals Gebäude in ein historisches Gewand ein. Seitdem ist viel anders geworden. Es ist nicht mehr möglich, so zu denken, wie vor dreißig Jahren. Die Welt des Radios, des Autos, der Physik und Chemie kennt nicht mehr die alten Landesgrenzen. Diese Welt ist international geworden – sie will nicht mehr biedermeiern. Eisenbahn, Glas, Lichtarchitektur verlangten für das Haus der Technik andere Formen, als man sie vor dreißig Jahren kannte. Das Rad der Zeit, der Rhythmus der Massen, moderne Sachlichkeit sind an die Stelle historischer Maskerade getreten. Nicht die Romantik völkischer Prägung, sondern der Zweck entscheidet. Die Aufgabe des Hauses der Technik musste eine wesenseigene Lösung finden.”
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 18.06.2021
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