Schlossstraße 6, 50321 Brühl
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1729-32
Kurkölnischer Hofbaumeister Michael Leveilly François de Cuvilliés der Ältere
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Objektanzahl: 2519
50321 Brühl
Entfernung: 1.32 km
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53227 Bonn
Das kleine Lustschloss Falkenlust in Brühl diente dem Kölner Kurfürsten Clemens August als Aufenthaltsort während der Falkenjagd. Das Schlösschen liegt in einem Wäldchen östlich des Residenzschlosses Augustusburg und ist über eine Allee mit dem Schlosspark verbunden.
Das Maison de plaisance zählt zu den bedeutendsten Schöpfungen des frühen Rokoko in Deutschland. 1729-32 wurde Falkenlust nach einem Entwurf von Francois de Cuvilliés durch den kurkölnischen Hofbaumeister Michael Leveilly – auf den wohl auch die Innenausstattung des Schlosses zurückgeht – errichtet. Die Stuckarbeiten (1731-33) stammen aus der Werkstatt von Johann Pietro Castelli, vom Hofbildhauer Carlo Pietro Morsegno und Hofstuckateur Giuseppe Artario. Zum Schloss gehört eine kleine Kapelle im Park, die ab 1730 von Leveilly als Grotte gestaltet wurde.
Die Schlossanlage von Falkenlust besteht aus einem freistehenden zweigeschossigen Hauptbau, der von zwei eingeschossigen Nebenbauten flankiert wird. Diesen winkelförmigen Wirtschaftsgebäuden (ehemalige Falknerei, Pferdeställe, Bediensteten- und Küchenräume) mit Satteldächern sind durch Mansarddächer erhöhte Eckpavillons vorgestellt. Das verputze Haupthaus ist mit einem abgeflachten Walmdach mit Belvedere und Laterne bedeckt. Dabei wird die Mittelachse des Außenbaus durch Pilastervorbauten betont. Die Bauplastik zeigt Motive der Falkenjagd. Ein schmiedeeisernes Gitter begrenzt den Schlosshof und schließt ihn gegen die Allee ab.
Der Baukörper von Schloss Falkenlust weist auf beiden Geschossen die gleiche Grundrissdisposition mit Vestibül, Salon und mehreren Nebenräumen auf. Im Obergeschoss befindet sich das Appartement des Kurfürsten, im Erdgeschoss wurde der Jagdgast untergebracht. Die reich dekorierten Innenräume von Schloss Falkenlust sind noch heute vollständig erhalten. Hervorzuheben sind die beiden aufwändig ausgestatteten Kabinette – das Lackkabinett im Erdgeschoss und das Spiegelkabinett im Appartement des Kurfürsten. Das Treppenhaus ist mit blau-weißen Wandfliesen (aus der Manufaktur "De Bloempot", Rotterdam) mit Falkenjagdmotiven geschmückt.
Das Jagdschloss wurde bis 1979 restauriert. Als Gesamtkunstwerk des Rokoko ist das Jagdschloss Falkenlust seit 1984 gemeinsam mit dem Schloss Augustusburg als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet. Im Nebengebäude ist heute eine Ausstellung über die Falkenjagd untergebracht.
Siehe auch:
Schloss Augustusburg und Schlosspark auf baukunst-nrw
Panorama von Jagdschloss Falkenlust auf nrw-tourismus
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 23.09.2024
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen