Apostelstr. 84, 47119 Duisburg
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1908 / 1985
- keine Angabe -
Stadtbaurat August Jording
(Ursprungsbau)
architekturfabrik aachen (afa)
(Umwandlung)
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Objektanzahl: 2525
47119 Duisburg
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Einer Stiftung des Ehepaares Eduard Carp und Alma, geb. Haniel, von 10.0000 RM verdankt Ruhrort sein Hallenschwimmbad. Das große, mehrteilige Backsteingebäude liegt heute im Schatten des Thyssen-Kraftwerks "Hermann Wenzel". Seine dekorative Jugendstilarchitektur mit geschweiften Giebeln kontrastiert hier mit der klaren Blockstruktur des Industriebaus. Die Pläne lieferte 1908 der Ruhrorter Stadtbaurat August Jording, 1910 konnte es eingeweiht werden.
Ein gemeinsamer Eingangstrakt ermöglichte den Zugang zu den Schwimmhallen, die linke größere für Männer, die rechte kleinere für Frauen. Trotz höherer Baukosten entschieden sich die Planer wegen der damals herrschenden Moral für getrennte Schwimmhallen.
Ursprünglich symmetrisch geplant wurde aus Kostengründen nur der linke Wannenbädertrakt verwirklicht. Dort ist die Kachelung mit Jugendstilelementen erhalten geblieben. Zur Erbauungszeit wurden, damals revolutionär, eine Fußbodenheizung sowie eine elektrische Beleuchtung und Belüftung installiert.
Den Krieg hat die Badeanstalt unbeschadet überstanden. Die Modernisierung der 1950er und 1960er Jahre fügte innen farbigen Dekor hinzu u. a. ein Keramikwandbild von Ernst Kreetz an der Stirnseite der kleinen Schwimmhalle.
Als ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Emscher Park wurde das 1985 stillgelegte Schwimmbad für das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt umgebaut. Die Umwandlung, bei der die historische Bausubstanz sehr behutsam angepasst wurde, betreute die architekturfabrik aachen afa, die den Wettbewerb zusammen mit dem Künstler Ron Bernstein gewonnen hatte. Das äußere Erscheinungsbild blieb fast unverändert bis auf ein großes Schaufenster über zwei Etagen zur Seite Deichstraße, und zeigt nach der Restaurierung wieder seine architektonischen Qualitäten.
In den Museumsetagen wird die Geschichte der Binnenschifffahrt von den Anfängen bis heute aus technischer wie sozialgeschichtlicher Sicht anschaulich dargestellt. Blickfang und Mittelpunkt in der ersten, der großen Halle ist der Lastensegler "Goede Verwachting" aus dem Jahre 1913, das im früheren Herrenschwimmbecken "vor Anker ging".
In der zweiten, der Damenschwimmhalle vermittelt der begehbare Nachbau eines Binnenschiffes unmittelbare Eindrücke von Leben und Arbeit an Bord. Rundherum spannt sich über drei Etagen der Bogen von prähistorischen Wasserfahrzeugen über Segel- und Dampfboote bis zu modernen Schubverbänden und Containerschiffen.
Autor*in: Route Industriekultur/ Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 19.02.2008
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Kulturbauten (Kino, Theater, Museen)