Egonstraße 12, 45896 Gelsenkirchen
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
x zum Schließen, hier klicken
2023
Dipl-Ing. Dirk Vennemann | Landschaftsarchitekt Vennemann
Detailsuche mit weiteren Suchkriterien
Objektanzahl: 2529
45896 Gelsenkirchen
Entfernung: 0.23 km
45896 Gelsenkirchen
Entfernung: 0.82 km
45701 Herten
Entfernung: 1.17 km
45896 Gelsenkirchen
Entfernung: 1.60 km
Die Umnutzung der ehemaligen Zeche Westerholt, die Ende 2008 stillgelegt wurde, ist eines der größten Entwicklungsprojekte dieser Art im nördlichen Ruhrgebiet. Gelegen an der Stadtgrenze von Herten und Gelsenkirchen, wird das Areal im Rahmen einer gemeinsamen regionalen Entwicklungsstrategie von den beiden Städten sowie der RAG Montan Immobilien revitalisiert. Seit 2015 arbeitet die Entwicklungsgesellschaft Neue Zeche Westerholt daran, das Gelände zu transformieren. Das Gesamtprojekt, das in drei Bauphasen über einen Zeitraum von zehn bis zwölf Jahren realisiert werden soll, sieht unter anderem den Teilrückbau der industriell genutzten Anlagenteile und die Schaffung neuer Gewerbe- und Freiflächen vor.
Insbesondere die bauliche Nutzung vorhandener Materialien aus Abbrucharbeiten und die konsequent ressourcenschonende Umsetzung zeichnen das umgesetzte Projekt des Kauenhofs auf dem ehemaligen Zechengelände aus. Dabei entstand eine faszinierende Überlagerung von Vergangenheit und Zukunft, die durch die Wiederverwendung vor Ort gewonnener Baustoffe erreicht wurde. Kein Material wurde zusätzlich angeliefert oder entsorgt; vielmehr wurden Bauteile und Abbruchmaterialien zu neuen Wertstoffen aufbereitet, wodurch das Konzept und die Umsetzung vollständig auf dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft beruhen.
Die Umgestaltung des Kauenhofs, der als zentraler Freiraum auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Westerholt dient, sowie die Sanierung des ehemaligen Pförtnergebäudes zum Kulturpavillon „Pförtnerbude“ markierten erste wesentliche Schritte in der Revitalisierung des Areals. Die Fläche des Kauenhofs wurde als begrünte Landschaftsskulptur mit Wegesystem modelliert. Zudem wurden insgesamt 55 Meter Stützmauern aus Betonabbruch errichtet, die zugleich als Sitzgelegenheiten dienen. Fassadenbeete entlang der Kaue, der ehemaligen Lohn-, sowie der Ausbildungs- und Maschinenhalle wurden zu Wildwiesenflächen und Beeten umgestaltet.
Das Projekt des Kauenhofs zeigt, wie die zeitgemäße Entwicklung von industrieller Vergangenheit gelingen kann. Durch die kreative Wiederverwertung vorhandener Materialien und die Einbindung des historischen Bestandes setzt es Maßstäbe für ressourcenschonendes Bauen und verdeutlicht den Wert der Baustoffe.
Das Dorstener Planungsbüro Landschaftsarchitektur Vennemann wurde für die Umgestaltung des Kauenhofs der Neuen Zeche Westerholt mit dem „nrw.landschaftsarchitektur.preis 2024“ ausgezeichnet.
Auszeichnungen:
nrw.landschaftsarchitektur.preis 2024 (BDLA NRW), Preisträger
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 16.01.2025
0 Kommentare / Kommentar verfassen
Kategorien:
Landschaftsarchitektur » Straßen und Plätze