Palais Underberg

Im Jahr 1846 gründete Hubert Underberg die Firma „H. Underberg-Albrecht“ in Rheinberg. Inspiriert vom holländischen „Boonekamp“, einer Art Magenbitter, entwickelte Hubert Underberg seine eigene Kräuter-Digestif-Rezeptur. Das Herstellungsverfahren, die verwendeten Kräuter und deren Mischungsverhältnis bleiben bis heute ein Firmengeheimnis.

Dank seiner Wirkung und einer cleveren Marketingstrategie erlangte das Rheinberger Produkt schnell Bekanntheit im In- und Ausland. Heute wird Underberg in über 100 Ländern verkauft.

Die Familie Underberg lebte und arbeitete in der Rheinberger Marktstraße, die heute Underbergstraße heißt, gegenüber dem Fischmarkt. Zwischen 1878 und 1880 errichteten Hubert Underberg und seine Frau Catharina, geborene Albrecht, anstelle der alten Gebäude das Underberg Palais, ein großes Stammhaus, das sowohl als Wohn- als auch Geschäftshaus diente.

Der Werksteinbau im Stil der französischen Renaissance wurde nach Plänen von Ernst Giese errichtet. Die Hauptfassade an der Underbergstraße wird durch einen Mittelrisalit und die Ecke zum Markt durch einen Turmaufsatz betont, der mit dem Treppenturm des nahegelegenen Alten Rathauses korrespondiert.

Heute wird das Stammhaus auch als Firmenarchiv genutzt. Die Produktion wurde 1984 ausgelagert, kehrte aber im April 2001 nach Rheinberg zurück. Der dazugehörige Park wurde in einen öffentlichen Park umgewandelt.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 02.08.2024

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