Schloss Birlinghoven, Luftbild

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Schloss Birlinghoven - Fraunhofer Institutszentrum

www.izb.fraunhofer.de

Konrad-Adenauer-Straße, 53754 Sankt Augustin

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denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

1901-1903 / 2015

Historismus

BauWerkStadt Architekten
(Sanierung 2015)
Rudolf Rausch
(Landschaftspark 1910)
Edwin Crones
(Bau 1901-03)

Fraunhofer Gesellschaft e.V.
(Sanierung 2015)
Theodor Damian Rautenstrauch

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Schloss Birlinghoven - Fraunhofer Institutszentrum

Schloss Birlinghoven liegt im Rhein-Sieg-Kreis inmitten des Birlinghover Waldes auf einem Höhenzug in Sankt Augustin. Es wurde zwischen 1901 und 1903 im Stile des Historismus errichtet und beherbergt heute das Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven (IZB). Die Anlage besteht aus mehreren Gebäuden und einem weitläufigen Landschaftsgarten.

Theodor Damian Rautenstrauch ließ Schloss Birlinghoven 1901-1903 von Edwin Crones errichten. Zu dem von Rautenstrauch um 1900 erworbenen Grundstück gehört ein etwa ein Hektar großes Waldgebiet. Der Gartenarchitekt Rudolf Rausch erhielt von Theodor Damian Rautenstrauch zeitgleich den Auftrag, das Gelände zu einem Landschaftspark auszubauen. Bis zum Ende der Bauzeit des Schlosses war der Umbau in weiten Teilen abgeschlossen, die Fertigstellung des Landschaftsparks erfolgte 1910. Der Bauherr verstarb bereits 1907, das Schloss blieb unbewohnt bis Eugen Rautenstrauch, der Bruder und Erbe Theodor Rautenstrauchs, das Anwesen 1916 verkaufte. Das Schloss ging in den Besitz des Kölner Kommerzienrats Dr. Louis Hagen über, dessen Familie das Schloss – erstmalig – bewohnte.

Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zuerst von der Wehrmacht und danach von den Alliierten beschlagnahmt und als Offiziersclub genutzt. 1959 erwarb die Deutsche Shell AG das Anwesen und erweiterte das Gebäudeensemble um mehrere kleinere Gebäude, die auf dem weitläufigen Gelände verteilt wurden. Weniger als zehn Jahre später ging die Anlage in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland über, die dort die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) einrichtete, aus der schließlich die Fraunhofer Gesellschaft wurde. Das Fraunhofer Institutszentrum Sankt Augustin nutzt das Schloss Birlinghoven noch heute als Büro und Veranstaltungsort. Während einer Sanierung durch BauWerkStadt Architekten 2015 wurde die oberste Etage des Gebäudes entkernt und unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte saniert. So konnten moderne Arbeitsplätze in historischer Umgebung entstehen.

Der heutige Bau präsentiert sich in Form eines englischen dreigeschossigen Herrenhauses oder Landsitzes. Die Straßenfassade ist dreigeteilt und in rotem Backstein gehalten. Ein hervorspringender Mittelbau mit einem hohen und breiten Maßwerkfenster markiert den Haupteingang des Gebäudes. Rechtsseitig gewährt ein weiterer Eingang über einen rechtwinklig angeschlossenen Seitentrakt Einlass in das Schloss. Der an dieser Stelle vorhandene früher durch Fachwerk gekennzeichnete Giebel ist heute hell verputzt. Der dritte Eingang findet sich an der Orangerie. Auf die gesamte Fassadenbreite verteilt gruppieren sich drei von Zinnen bekrönte sechseckige Türme, die den Schlosscharakter der Anlage unterstreichen.

Die Gartenseite indessen ist strenger geordnet. Der ebenfalls in Backstein gestaltete Mittelbau wird flankiert von zwei glatt weiß verputzten sechseckigen Türmen. Diese sind nicht wie die Türme der Straßenfassade von Zinnen bekrönt, sondern werden von Geländern abgeschlossen. Die Fassade ist mit neobarocken Fenstern ausgestattet, die zusammen mit den vorhandenen Ecktürmen und Türen einer strengen Symmetrie folgen. Zugang zum Garten bieten zwei Treppen an den Seiten der Fassade.

Die drei Geschosses von Schloss Birlinghoven gliedern sich wie folgt auf: im Erdgeschoss führt ein prunkvolles Treppenhaus in drei große Säle und eine Kapelle. Das Obergeschoss, in dem sich vor der Sanierung 2015 Wohn- und Personalräume befanden, ist zu einem Geschoss zusammengefasst und zu Büros ausgebaut worden. Die Nebengebäude des Schlosses sind nur noch teilweise erhalten.

Im Schloss Birlinghoven ist seit 2014 ein Standesamt eingerichtet. Für die stattfindenden Trauungen stehen der rote und er grüne Saal zur Verfügung. Der rote Saal beherbergte zuvor die Bibliothek und ist mit einer barocken Holztäfelung und Kronleuchtern ausgestattet. Der grüne Saal indessen diente früher als Jagdzimmer und weist eine prachtvolle stuckierte Decke, Wandgemälde und Verzierungen aus Marmor auf.

Die Anlage von Schloss Birlinghoven mit Haupthaus, Orangerie und dazugehöriger Remise steht unter Denkmalschutz.

Autor*in: Redaktin baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 17.02.2021

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