© Foto: Pascal Reusch; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Balkenhausener Straße, 50374 Erftstadt
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1655/1738/1835-39/1903-10
- keine Angabe -
Vicomte de Maistre
(Umbau 20. Jh.)
Theodat von Gymnich
(Ostflügel)
Maximilian Werner von Wolff Metternich
(Umbau 19. Jh.)
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Objektanzahl: 2525
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Entfernung: 2.38 km
50374 Erftstadt
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50374 Erftstadt
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Schloss Gymnich ist ein Wasserschloss in Erftstadt, das im 17. und 18. Jahrhundert unter Verwendung von erhaltenen Teilen und Materialien eines Vorgängerbaus errichtet wurde.
Bereits 1354 existierte eine Burg des Heinrich von Gymnich, die aber 1399 zerstört und anschließend wieder aufgebaut wurde. Eine erneute Zerstörung des Gebäudes erfolgte 1642 durch die Franzosen. Daraufhin wurde die heutige Anlage erbaut, wobei zunächst ab 1655 der Südflügel entstand und erst ab 1738 unter Theodat von Gymnich der Ostflügel. Einen umfassenden und Ausbau erhielt Schloss Gymnich unter Maximilian Werner von Wolff Metternich im 19. Jahrhundert. Einen weiteren Umbau, bei dem der Stil des Schlosses einheitlich dem Barock angepasst wurde, ließ der Vicomte de Maistre von 1903 bis 1910 vornehmen. Seit 2015 wird das Schloss für eine zukünftige Nutzung als Hotel saniert.
Die Anlage von Schloss Gymnich besteht aus dem umgräfteten Herrenhaus sowie einer aus dem Barock stammenden Vorburg und einem Landschaftspark. Das Herrenhaus ist als zweigeschossiger Winkelbau mit einem Süd- und einem Ostflügel angelegt, der mit einem Mansarddach abschließt. Als Material wurde rot geschlämmter Backstein verwendet, von dem sich die hellen Hausteinrahmungen der Fenster absetzen.
Während sich an den östlichen Flügel aus dem 18. Jahrhundert ein rechteckiger Turm mit Zwiebelhaube anschließt, befindet sich an der Südostecke ein Rundturm, der eine kleine Betkapelle beinhaltet, welche Rocaillestuckierungen aus dem Jahr 1761 sowie Glasfenster mit Grisaillemalereien aus dem 15. Jahrhundert aufweist. Darüber hinaus hat sich im Ostflügel die Innenausstattung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts erhalten. Dazu zählt der Kurfürstensaal, dessen holzvertäfelten Wände mit Tafelbildern der Kurfürsten Clemens August und Max Friedrich sowie Ölgemälden verziert sind.
Die barocke Vorburg bestand ursprünglich aus zwei symmetrisch angeordneten Winkelbauten, von denen der nördliche Flügel jedoch dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel. Zudem hat sich die Remise aus dem Jahr 1748, die südlich der Vorburrg liegt, zum Teil erhalten. Eine kleine neugotische Gruftkapelle ließ Max-Felix Graf Wolff-Metternich 1856 errichten. Im Landschaftspark, der nicht mehr im originalen Zustand ist, sondern im 20. Jahrhundert umgestaltet wurde, befinden sich neben den einheimischen auch einige exotische Gehölzarten.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 27.07.2016
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen