Fachwerkreihenhäuser mit Gehwegeinsicht

Straßenzug in der Siedlung

Siedlung Lange Riege

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Riegestr. 6-18, 58091 Hagen

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denkmalgeschütztes Objekt

1665

- keine Angabe -

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Kurfürsten Markgraf Friedrich Wilhelm zu Brandenburg

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Siedlung Lange Riege

Die "Lange Riege", einst Wohnung und Werkstätte der Eilper Klingenschmiede, kann auf eine über 300jährige wechselvolle Geschichte zurückblicken. Lange vor der Industrialisierung gingen hier Schmiede aus dem bergischen Land ihrer Arbeit nach
Am 21. Mai 1661 schlossen einige Solinger Klingenschmiede einen Vertrag mit dem Großen Kurfürsten Markgraf Friedrich Wilhelm zu Brandenburg, in dem sie zusicherten, sich auf dessen Territorium niederzulassen. Als Ort wurde Eilpe ausgewählt. Der Kurfürst ließ auf seine Kosten die Gebäude errichten. Bereits 1665/1666 war das Gesamtwerk fertiggestellt.
Auch wenn die einzelnen Häuser in den mehr als 300 Jahren ihrer Existenz einige Veränderungen erfahren haben, stellen sie dennoch ein einmaliges historisches Bauensemble dar, das als "älteste Arbeitersiedlung Westfalens" gilt.
Der Verfall der Klingenschmieden in Eilpe setzte nach den Jahren von 1806 bis 1813 ein. Das Ausbleiben staatlicher Aufträge und die starke Konkurrenz aus dem Bergischen Land machten den Eilpern schwer zu schaffen. 1814 wurden noch 577 500 Messer im Werte von 385.000 Thalern hergestellt und verkauft, dennoch war der Niedergang nicht aufzuhalten. Um 1824 arbeiteten an 32 Öfen noch 29 Meister und 71 Arbeiter. Sie produzierten noch 335.000 Messer im Werte von 160.000 Thalern. 1850 gab es in Eilpe noch 55 Klingenschmiede, die am Eilper Bach lagen.
Im Bergischen Land verfeinerten die alteingesessenen Schmieden ihre Technik und lieferten immer hochwertigere, Ware. Bis heute sind die feinen Klingen aus Solingen weltweit bekannt. Mit diesem Fortschritt konnten die Eilper Schmiedemeister nicht mehr Schritt halten. Nach und nach gab man so in Eilpe das über 300 Jahre alte Messerschmiede-Handwerk auf. Am 18. Februar 1899 wurde die letzte Messerschmiederei aus dem Kataster der Berufsgenossenschaft gelöscht. Damit ging ein einst blühendes Gewerbe unter, das den Namen Eilpes in alle Welt getragen hatte.

Autor*in: Route Industriekultur/ Redaktion Baukultur NRW
Zuletzt geändert am 31.03.2008

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