Königstraße 27, 48143 Münster
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1180-1200 / 1380-1400 (Chor)
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Direkt am Marienplatz steht die Kath. Pfarrkirche St. Ludgeri. Ihr im Kern romanischer Bau stammt aus den Jahren 1180-1200 und gilt als eine der ältesten münsterländischen Hallenkirchen mit gebundenem System. Dabei hat das Kirchengebäude im Laufe seiner Geschichte eine ganze Reihe baulicher Veränderungen erfahren, so z. B. nach dem großen Stadtbrand 1383, bei umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen im 19. Jahrhundert und beim Wiederaufbau nach schwersten Kriegszerstörungen im 2. Weltkrieg.
St. Ludgeri wurde unter Bischof Hermann II. als Nachfolgebau einer um 1170 errichteten Holzkapelle erbaut. Das dreischiffige Langhaus, das Querhaus und die unteren Geschosse des Vierungsturmes stammen noch aus dieser Zeit. Spätgotisch sind hingegen der zwischen 1380 und 1400 erbaute Ostchor, die großen Spitzbogenfenster am Querhaus und die Krone des Vierungsturmes aus dem 15. Jahrhundert. 1875/76 wurden die beiden Westtürme, schmaler als die ursprünglichen, nach dem Vorbild der Türme von St.Gereon in Köln neu errichtet.
Auffällig an der Gestaltung des Grundrisses ist die Ausbildung eines gebundenen Systems, in dem einem Mittelschiffjoch zwei Seitenschiffjoche entsprechen. Dies ist eher für Basiliken typisch, die über ein erhöhtes, mit Fenstern ausgestattetes Mittelschiff verfügen. Doch weisen neben St. Ludgeri auch andere münsterländische Hallenkirchen diese Eigenart auf.
Der hohe gotische Chor mit 7/10 Schluss besticht durch seine starke vertikale Gliederung mittels kräftiger Strebepfeiler und beeindruckt im Innern mit seiner gegenüber dem Langhaus enormen Durchlichtung. Das feinteilige Fischblasenmaßwerk stammt zwar der Formensprache nach aus dem 15.Jh., ist jedoch nicht mehr original. Dies gilt auch für das Gewölbe des Chores, das mit seinen Stern- und Parallelrippen das erste Netzgewölbe in Westfalen gewesen sein dürfte.
Sehr qualitätvoll ist zum Teil die Ausstattung St. Ludgeris. Neben dem hölzernen Renaissance-Chor-Gestühl sind Taufstein, Madonna mit Kind, Schmerzensmann und Kapitelkreuz erwähnenswert.
Autor*in: Stadt Münster
Zuletzt geändert am 07.04.2009
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten