Verwaltungsgebäude PESAG Paderborn

Eingangsfront der PESAG mit vorkragendem Obergeschoss

Rückansicht der PESAG

frontaler Blick auf die Fassade

Verwaltungsgebäude PESAG Paderborn

Tegelweg 25, 33102 Paderborn

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denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

1928-31

Moderne

Diözesanbaumeister Kurt Matern

Paderborner Elektrizitätswerk und Straßenbahn AG (PESAG)

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Verwaltungsgebäude PESAG Paderborn

Das Verwaltungsgebäude der Paderborner Elektrizitätswerk- und Straßenbahn AG, kurz PESAG, wurde zwischen 1928 und 1931 von Kurt Matern erbaut. Matern war in verschiedenen Bereichen der Kunst und Architektur aktiv. Seine Ausbildung brachte ihn aus seiner Heimat Ostpreußen nach Karlsruhe, ins Rheinland und schließlich nach Westfalen. Dort arbeitete er auch beim Provinzialkonservator in Münster. Im Jahr 1915 wurde er Dombaumeister in Paderborn, und gründete parallel ein eigenes Architekturbüro.

Repräsentative Unternehmenssitze von Elektrizitäts- und Stadtwerken zeigten zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Wandel an: die zentrale Versorgung der Bevölkerung mit Energie durch Strom- und Gasnetze. In vielen Städten sorgten um 1900 noch Gaslaternen für die Ausleuchtung der Straßen. Elektrizität war zunächst für die Industrie wichtig, doch in den 1920er Jahren wurden nach und nach auch kleinere Städte und ländliche Gebiete flächendeckend elektrifiziert. Elektrizität – für uns heute eine Selbstverständlichkeit – war damals immer noch top modern, schließlich ermöglichte sie den Menschen in immer mehr Bereichen ein bequemeres Leben, sei es im Haushalt oder im Straßenverkehr. Den Status der Elektrizitätswerke kann man bis heute noch vielerorts an besonders imposanten Gestaltungen von Elektrizitätswerken und zugehörigen Firmensitzen ablesen und nicht zu vergessen sei das beliebte weil lukrative Feld bei dem Brettspiel "Monopoly".

Paderborn konnte bereits in den 1910er Jahren auf ein beachtliches Straßenbahnnetz blicken: Drei Linien verbanden Paderborn mit angrenzenden Gemeinden und Stadtteilen, eine Bahn fuhr zwischen den Externsteinen (eine bekannte Felsformation im Teutoburger Wald) hindurch. Bis Mitte der 1920er Jahre kamen weitere drei Linien dazu, von denen eine bis nach Detmold führte.

Die positive wirtschaftliche Entwicklung der PESAG führte im Jahr 1928 zum Neubau eines prägnanten Firmensitzes im Tegelweg. Kurt Matern wurde mit dem Entwurf betraut und lieferte dem Unternehmen ein Gebäude, das in seiner Formensprache durch und durch typisch für das Neue Bauen war. Ein dreigeschossiger Klinkerbau öffnet sich dem Besucher in einer symmetrischen Fassade, zu deren beiden Seiten eingeschossige Anbauten anschließen. Das Erdgeschoss ist hinter vier Stützen leicht zurückgesetzt. Zwischen den beiden mittleren Stützen führt eine Treppe tief ins Gebäude hinein. Die eigentlichen Eingangstüren liegen somit stark verschattet. Matern lenkt den Blick damit weniger auf einen repräsentativen Eingang als auf die Fassadengestaltung, die in jedem der drei Geschosse andere Akzente setzt. Das erste Obergeschoss hat ein um die Ecken geführtes Fensterband mit kräftigen Pfeilern, auf der Brüstung über dem Eingang prangt in großen, goldenen Lettern der Name PESAG. Das zweite Obergeschoss dominiert die Fassade mit einer breiten mittigen Klinkerfläche zwischen zwei über Eck geführten, hohen Fensterflächen. In der Mitte ist eine Fahnenstange angebracht, die über die Dachkante des Gebäudes weit hinausragt. Zwischenzeitlich war das Gebäude durch Umbauten im Innen- und Außenraum stark verfremdet. Besonders der Verlust des PESAG-Schriftzugs über dem Eingang hat dem Gebäude und seiner Ausstrahlung geschadet. Schließlich spiegeln die goldenen Lettern mit den niedrigen Querbalken und den bauchigen Formen den Zeitgeist der Moderne. Heute erstrahlt das Äußere des Verwaltungsgebäudes im Tegelweg wieder in einer nahezu originalgetreuen Weise: für die Stadt Paderborn ein großer Mehrwert, hat sie somit doch ein Gebäude der Zwischenkriegsjahre zu bieten, das für Architekturliebhaber einen Besuch durchaus wert ist. Mit der Straßenbahn kommt man allerdings leider nicht mehr dorthin. Die wurde in den 1960er Jahren abgeschafft.

Autor*in: Stadtplanungsamt Paderborn / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 19.02.2020

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Kategorien:
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