Wohnhügelhaus 4 aus den 1980er Jahren

Wohnhügelhaus 4 aus den 1980er Jahren, Südansicht

Wohnhügelhaus 1 aus den 1960er Jahren

Wohnhügelhaus 2, Ostansicht

Wohnhügel 3 aus den 1970er Jahren

Wohnhügel 3 Ostansicht

Luftbild der Wohnhügelhäuser in Marl, rechts Wohnhügelhaus 1, links 4

Wohnhügelhäuser Marl

Kreuzstraße 321 u. a., 45770 Marl

1968 / 1970er / 1982

1950er-70er Jahre

Claus Schmidt
(Entwurf Wohnhügel 1)
Prof. Peter Faller
(Ausführung Wohnhügel 1)
Architekt Prof. Hermann Schröder
(Entwurf, Ausführung Wohnhügel 1)
Regierungsbaurat Roland Frey
(Entwurf Wohnhügel 1)

Neue Marler Baugesellschaft m.b.H.

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Wohnhügelhäuser Marl

Auf einem Grundstück in der Nähe des Marler Kerngebietes, südöstlich vom Rathaus, entstand seit 1965 das erste gebaute Wohnhügelhaus Europas.
Ein solcher „Wohnberg“ versuchte die Vorzüge des Einfamilienhauses mit dem Gebot höherer Wohndichte zu vereinen.

Der Wohnhügel besteht aus vier zu einem Baukörper zusammengefassten, viergeschossigen Kettenhäusern mit insgesamt 46 Wohneinheiten. Jedes Kettenhaus wird durch ein eigenes Treppenhaus an der Ostseite erschlossen. Alle Kettenhäuser sind durch die im Kern des Untergeschosses befindliche Garagenhalle, die von der Straße aus über eine Rampe an der Nordseite des Baus erreicht werden kann, miteinander verbunden. Der dreieckige Querschnitt des Baukörpers, der dem Gebäude das typische Aussehen und seinen Namen gibt, entsteht dadurch, dass den drei Obergeschossen gewissermaßen ein Satteldach aufgestülpt wurde, in das die Terrassen geschnitten sind. Von Geschoß zu Geschoß vermindert sich die Grundfläche. Das Erdgeschoß verfügt über die größte Gebäudetiefe von annähernd 42 Metern, im ersten Obergeschoß ist der Wohnhügel etwa 23 Meter und im dritten Obergeschoß noch knapp zehn Meter tief. Die Erdgeschoßwohnungen verfügen über einen eigenen Garten, die Obergeschosse über durch Pflanzenkübel geschützte Terrassen. Die raumhohen Fenster im Wohnzimmer und die offene Terrasse erlauben den Bewohnern, am Verlauf der Jahreszeiten teilzuhaben. Der Wohnhügel verfügt über mehrere unterschiedlich große Wohnungen, ein Wohnungswechsel innerhalb der gewohnten Umgebung bei Veränderungen der Familiengröße war somit gewährleistet. Die Wohnhügelwohnungen waren großzügiger angelegt, als es zur damaligen Zeit üblich war.

Anfang der 1970er Jahre entstanden östlich des Wohnhügels 1 die Wohnhügel 2 und 3 und 1982 neben dem Hügelhaus 2 ein vierter Wohnhügel.

Das Ensemble der vier bis 1982 erbauten Wohnhügel gehört heute zum festen Bestandteil des Marler Stadtbildes und hebt sich positiv vom konventionellen Wohnungsbau in der Revierstadt ab.

Der erste realisierte Wohnhügel der Bundesrepublik Deutschland stellte einen Versuchsbau dar, an dem die Wohnmöglichkeiten dieser Wohnform und ihre Weiterentwicklung erprobt werden sollten.

Autor*in: Patrizia Tomza (MAI) / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 10.07.2024

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