Steeler Str. 29, 45127 Essen
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Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1913 / 1987 / 2010
- keine Angabe -
Architekt Edmund Körner
(Ursprungsbau 1913)
Stadt Essen
(Sanierung)
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Objektanzahl: 2516
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Die 1913 erbaute 70 Meter lange Synagoge der jüdischen Vorkriegsgemeinde liegt im Zentrum der Stadt Essen und ist die noch größte erhaltene freistehende Synagoge nördlich der Alpen und somit eines der bedeutendsten Zeugnisse jüdischer Kultur in Deutschland.
Durch die imposante, selbstbewusste Form des Gebäudes sollte der Wunsch auf Integration und Anerkennung der Juden im Deutschen Kaiserreich zum Ausdruck gebracht werden. Die Gestaltungsform der Baustile reicht von einer reichen Ornamentik aus jüdischen Traditionen bis zu Orientierungen an christlicher Kirchenarchitektur. Besonders hervorzuheben ist die 37 Meter hohe Kuppel.
Die Synagoge der ca. 4.500 Mietgliedern war bis 1933 kulturelles Zentrum der jüdischen Gemeinde. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 fiel die Synagoge der Brandschatzung zum Opfer. Aufgrund der Stahlbetonbauweise wurde größtenteils nur der Innenraum, vor allem ein 1.500 Personen fassender Hauptraum mit Frauenempore, Orgel und großem Bima-Bereich erheblich beschädigt.
1959 erwarb die Stadt Essen das Gebäude und richtete in ihm eine Industrieausstellung ein. Beim Umbau gingen sämtlich verbliebene synagogale Ausstattungen des Innenraums verloren. Erst 1980 gründete die Stadt Essen im Haus die ALTE SYNAGOGE als Gedenkstätte und historisch-politisches Dokumentationsforum. 1986 erfolgte eine „Rekonstruktion im Ansatz“ (Wiederherstellung der architektonischen Form) des früheren Synagogeninnenraums. Seither wird die ehemals jüdische Bedeutung des Ortes zunehmend wiederentdeckt.
2008 beschloss der Rat der Stadt Essen eine Neukonzeption und die Weiterentwicklung der ALTEN SYNAGOGE zum „Haus jüdischer Kultur“, das am 12.Juli 2010 eröffnet wurde. Dabei wurden weitere Flächen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und es entstanden fünf neue Ausstellungsbereiche rund um die vielfältigen Aspekte jüdischer Kultur. Gleichzeitig erhielt der Bau einen offenen, einladenden Zugang.
Der einst städtebaulich beabsichtigte Ensemble-Charakter von ALTER SYNAGOGE, 1902 errichtetem Jahrhundertbrunnen und 1917 fertig gestellter Altkatholischer Friedenskirche wird durch die Schaffung des Edmund-Körner-Platzes im Außenbereich wieder betont.
Autor*in: Dr. Peter Schwiderowski / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 19.05.2009
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten