Am Sparrenberg, 33602 Bielefeld
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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2013/14
Prinz & Pott GmbH
(Tragwerksplanung)
Architekt Dipl.-Ing. Max Dudler
(Projektleitung: Simone Boldrin; Mitarbeiter: Kilian Teckemeier, Thomas Back)
Architektenbüro Stüwe
(Bauleitung)
Martell Ingenieurbüro
(Elektroplanung)
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Objektanzahl: 2525
33602 Bielefeld
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33602 Bielefeld
Entfernung: 0.38 km
33330 Gütersloh
33617 Bielefeld
Für die mittelalterliche Festungsanlage Sparrenburg in Bielefeld hat Architekt Max Dudler ein neues Besucherinformationszentrum entworfen. Durch das neue Besucherzentrum erhält der historisch gewachsene Burghof eine neue räumliche Fassung. Die Architektur des Besucherzentrums schreibt in Materialität und Ausdruck den Charakter der Festungsarchitektur in zeitgenössischer Form fort. Von der Festung Sparrenburg sind nur wenige prägende Elemente erhalten. Der heutige Burghof, ursprünglich die Vorburg der Anlage, wird durch einen 37 Meter hohen Turm, das Hauptgebäude, ein Wirtschaftsgebäude sowie die Überreste eines Torhauses definiert. Der Burghof bildet ein beliebtes Aussichtsplateau, das zur Stadt hin ausgerichtet ist. Der eingeschossige Neubau ist als eigenständiger Baustein in die südöstliche Flanke des Burghofes eingesetzt. Gemeinsam mit dem Torso des Torhauses bildet dessen Baukörper einen neuen Torraum aus, der die historische Torschwelle wieder erlebbar macht. Zugleich gelingt durch die Baufigur eine räumliche Fassung des Burghofes und verbessert die funktionalen Voraussetzungen der heutigen Nutzung der Burg als Monument und Aussichtsplattform. „Die Architektur ist keine Rekonstruktion eines bestimmten historischen Zustandes, sondern fügt sich als zeitgenössische Schicht in die wechselvolle Geschichte des Ortes ein“, sagt Max Dudler. Sie verhält sich unabhängig zu den unterschiedlichen Bauphasen und Stilen der Sparrenburg. Vorgefundene Motive, wie etwa die Wandnischen im Festungsmauerwerk, werden im Neubau aufgenommen und neu interpretiert. Vor allem der Stampfbeton, aus dem der Körper des Besucherzentrums gegossen wurde, macht diese architektonische Haltung sinnlich erfahrbar. Wie die Sedimentschichten gewachsener Steine fließen in die Wandflächen die Farben und Texturen der Burgruine ein: der Muschelkalk der Mauern und der Sandstein der Gewände. Der Neubau berührt das Fragment des Torhauses an keiner Stelle, sondern lässt einen Spalt zwischen alt und neu offen. Dadurch wird der Torraum für zwei nach rechts und links abzweigende Wege geöffnet. Der eine Weg führt auf die Terrasse des Hauptgebäudes, der andere zum hinteren Personaleingang. Der geradeaus laufende Hauptweg führt auch am Haupteingang des Besucherzentrums vorbei. Das neu geschaffene Ensemble aus Alt- und Neubau formuliert auf diese Weise einen Ort des Ankommens, der Verteilung und der Information. Im Besucherzentrum befinden sich ein Museumsshop und der Ticketbereich in einem Raum, der innen die gleiche Materialität wie die Fassade aufweist, sowie einen zum Burghof orientierten Kiosk an der nordöstlichen Seite.
Auszeichnungen:
Auszeichnung Vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2015 (Land NRW/Architektenkammer NRW)
Auszeichnung guter Bauten 2017 (BDA Ostwestfalen-Lippe), Auszeichnung
Architekturpreis NRW 2018 (BDA NRW), Auszeichnung
Autor*in: Max Dudler / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 16.06.2020
1 Kommentar / Kommentar verfassen
Martin schrieb am 12.09.2022 um 16:26
Das Bild zeigt ja schon sehr schön, wie der Betonklotz den Blick auf die Burg verstellt. Die Burg hatte immer etwas feines, der Neubau nicht. Der alte Kiosk stammte aus der Nachkriegszeit, da war man bescheidener.
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen
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