Brennerei-Areal

Brennerei-Areal, Innenhof

Brennerei-Areal, Innenhof

Schrägluftperspektive Brennerei-Areal

Ehemalige Kornbrennerei in Gütersloh-Isselhorst

An der Manufaktur 8, 33334 Gütersloh

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denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

1760-1903, 2006-2023 (Umnutzung)

Historismus
Gegenwart

baulampe architekten
(Umnutzung und Erweiterung)
Sebastian David Büscher
(Innenarchitektur)

Temming Holding GmbH
(Umnutzung und Erweiterung)

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Ehemalige Kornbrennerei in Gütersloh-Isselhorst

Auf dem brachliegenden Gelände der ehemaligen Kornbrennerei Elmendorf im Gütersloher Stadtteil Isselhorst wurde in einem umfassenden Umbauvorhaben ein mehrteiliges Gebäudeensemble realisiert, dessen historische Strukturen erhalten und durch Neubauten in Holzständerbauweise ergänzt wurden.

Die traditionsreiche Brennerei Elmendorf war bereits seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert am Standort in Isselhorst tätig, musste jedoch aufgrund des Wegfalls des Branntweinmonopols den Betrieb einstellen und verlagerte die Produktion schließlich nach Hamburg. Die noch erhaltenen Fabrikgebäude des zentral gelegenen Brennerei-Areals, welches zwischen 1760 und 1903 im Stil des Historismus errichtet wurde, wurden sukzessive saniert, umgebaut, umgenutzt und erweitert.

Auf einer Fläche von knapp 9.000 Quadratmetern wurde ein multifunktionales Konzept mit unterschiedlichen Akteuren und Teilhabern verwirklicht, das Handwerk, Finanzwesen, Hotel und Gastronomie sowie öffentlichen Stadtraum vereint und die denkmalgeschützte Architektur mit zeitgenössischen Ergänzungen verbindet. Die planerische Umgestaltung des Areals realisierte das Bielefelder Architekturbüro baulampe, welches in der Zeit nach der Gründung selbst Mieter in der ehemaligen Kornbrennerei war. Thomas Lampe, Inhaber des Architekturbüros baulampe, war bereits früh mit dem Gelände vertraut, da er zu Beginn seiner Berufstätigkeit eine Etage im Kontorgebäude der Brennerei sanierte und Machbarkeitsstudien einer Nachnutzung für die Eigentümerfamilie erstellte.

Die Eigentümerfamilie Elmendorf, die in der benachbarten Villa lebt, stellte ursprünglich einen Antrag auf Abriss. Durch die Begegnung mit Markus Temming, dem Inhaber einer Brillenmanufaktur, ergab sich ein neuer Projektgedanke: Temming, der für sein expandierendes Unternehmen einen neuen Standort suchte, zeigte Interesse an der historischen Brennerei. Nach dem Erwerb im Jahr 2012 übernahm das Architektubüro baulampe die Planung und Gestaltung des Projekts.

Ein entscheidender Schritt der erfolgreichen Transformation des Geländes war der Entschluss der Gütersloher Volksbank, als zweiter Hauptnutzer ihren Sitz in das Brennereigebäude zu verlegen. Das Gebäude bildet die zentrale Ansicht des Areals und definiert die Schnittstelle zum Ortskern von Isselhorst. Die Volksbank, die eine Fläche von 600 Quadratmetern belegt, bringt nicht nur Publikumsverkehr, sondern förderte durch die Nutzung weitere Angebote wie Gastronomie, Arztpraxen und Wohnungen. Dadurch konnte im denkmalgeschützten Brennereigebäude eine lebendige Mitte des Areals entstehen, ergänzt durch ein Hotel in der westlich angrenzenden ehemaligen Mälzerei.

Ein Ensemble aus Reihenhäusern, das die „Alte Landwirtschaft“ ersetzt, bildet die westliche Begrenzung des Brennereihofs, während im Süden ein neues Bürogebäude anstelle der alten Remise errichtet wurde. Das viergeschossige Gebäude der Lehrlingsbrennerei aus dem Jahr 1907, das sich zwischen dem neuen Bürogebäude und der Produktionshalle der Brillenmanufaktur befindet, wurde zu Wohn- und Büroräumen umgestaltet und schließt die architektonische Einheit des Areals harmonisch ab.

Der Umnutzungsprozess begann im Jahr 2006 und ist weitgehend abgeschlossen. Das Areal stellt eine atmosphärische Kombination aus historischer Industriearchitektur und zeitgenössischen Elementen dar, die als Ensemble aktuellen multifunktionalen Raumanforderungen entsprechen.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 31.10.2024

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