Seligenthaler Straße, 53721 Siegburg
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ab 1256
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1231, nur drei Jahre nach der Heiligsprechung Franz von Assisis wurde in Seligenthal ein Konvent gegründet, der sich verpflichtete, nach den Regeln des heiligen Franziskus zu leben. Die Gründung war durch Grafen Heinrich III von Sayn und seine Gattin Mechthild von Landsberg mit einer Dotation unterstützt worden.
Die Mitglieder des noch jungen Ordens zog es wie ihren Gründer in die Einsamkeit der Natur. So dokumentiert die Lage dieses Klosters zugleich die nur in der Frühzeit des Ordens verfolgten Regeln, das Leben im Gebet und in Armut in der Weltabgeschiedenheit zu verbringen. Bereits 50 Jahre später, als sich die Gemeinschaft als Hauptaufgabe der Seelsorge und Predigt in den Städten zugewandt hatte, hätte eine neue Niederlassung niemals mehr dieses ruhige Tal, fernab von Dörfern und Städten, als neuen Standort ausgewählt.
Die Mönche nannten ihr Tal vallis felix, das glückliche oder auch das selige Tal. Eine erste urkundliche Erwähnung stammt vom 6. Juni 1247, dem Tag, an dem Papst Innozenz IV die Gläubigen unter Erteilung eines Ablasses ermahnte, den Bau der Klosterkirche in Seligenthal zu unterstützen. 1256 war die Klosterkirche fertig gestellt. Sie gilt als älteste Franziskanerkirche auf deutschem Gebiet. Zum Patron wurde Antonius von Padua gewählt.
Obwohl in einer Phase des Umbruchs entstanden, 1248 war in Köln mit dem Bau des gotischen Domes begonnen worden, wurde die Kirche in Seligenthal noch ganz im romanischen Stil erbaut. Sie gehört damit zu den letzten Bauwerken rheinischer Spätromanik.
Während die Kirche auch heute noch den mittelalterlichen Gebäudebestand repräsentiert, stammen die übrigen Gebäude weitgehend aus einem Wiederaufbau in den Jahren nach 1647, als eine verheerende Brandkatastrophe die Klosteranlage verwüstet hatte, die Kirche aber nur leichter beschädigte wurde. Die sich längs des Wahnbaches erstreckenden Fachwerkgebäude, heute in Umnutzung als Restaurant, stammen aus dem 19. Jahrhundert und stehen in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit der Klostergeschichte.
Mit der Säkularisation verwaiste die Anlage. Während die umliegenden Gebäude versteigert und zum Teil niedergelegt wurden, erfolgte für die Kirche 1854 die offizielle Erhebung zur Pfarrkirche von Seligenthal.
Das sehr schöne, romantisch gelegen Areal ist frei zu besichtigen. Die Kirche ist meistens verschlossen, den Schlüssel kann man aber im nebenstehenden Pfarrhaus, einem der ehedem zum Kloster gehörigen Gebäuden, erbitten. Das zweite ehemalige Klostergebäude wird durch das Restaurant als kleines Hotel genutzt.
Autor*in: Frau Dr. Korte-Böger, Historisches Archiv Stadt Siegburg
Zuletzt geändert am 04.09.2017
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