Erweiterung Dressurstadion Aachen

CHIO Aachen-Gelände, 52070 Aachen

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ausgezeichnetes Objekt

2013-14

Gegenwart

kadawittfeldarchitektur
(Architektur)
Hegger + Partner Ingenieure
(Tragwerk)

Aachen-Laurensberger Rennverein e.V.

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Erweiterung Dressurstadion Aachen

Die im Jahr 2014 fertiggestellte Erweiterung des Dressurstadions Aachen bildet den letzten Bauabschnitt der Tribünenanlage des Aachen-Laurensberger Rennvereins im Sportpark Soers. Die Reitsportanlage erfreut sich aufgrund des seit 1924 jährlich auf dem Gelände des Dressurstadions Soers stattfindenden internationalen Pferdesport-Turniers CHIO (Concours Hippique International Officiel) weltweiter Beliebtheit.

Die vom Aachener Planungsbüro kadawittfeldarchitekten realisierte Osttribüne ergänzt das bestehende Dressurstadion und schließt die letzte unbebaute Flanke an der Ostseite des Stadions. Der Ergänzungsbau, der auf dem siegreichen Wettbewerbsbeitrag aus dem Jahr 2012 basiert, erweitert das weltgrößte Dressurstadion auf insgesamt 6.200 Besucherplätze. Der Entwurf gliedert sich in zwei funktionale Elemente: den überdachten Tribünenkörper mit 1.200 Zuschauerplätzen und weitläufiger Freitreppe sowie die darunter liegenden Funktionsräume. Das Dach, das bis zu 16 Meter hoch und 18 Meter weit auskragt, sowie die seitlichen Glasfassaden der gestalterisch konturierten Tribüne schützen die Besucher vor Witterungseinflüssen. Die Freitreppe dient zum einen der zusätzlichen Erschließung der Sitzplätze und zum anderen als inszenierter Torzugang zum Reitfeld. Im optisch abgesetzten Erdgeschoss befinden sich alle Nutz- und Funktionsräume wie Sanitärbereiche, Lager- und Technikflächen.

Die Kontur der neuen Zuschauertribüne wird durch ihre einheitlich weiße Farbgebung betont, während die Funktionsräume mit einer anthrazitfarben beschichteten Systemfassade aus Aluminiumblechen gestalterisch zurückspringen. Die Tribüne schließt die bisher offene Seite des u-förmig aufgebauten Dressurstadions und vollendet dessen räumliche Struktur. Der Tribünenkörper wirkt von der Seite wie ein aus einer weißen Fläche geformtes Faltwerk. Die Seitenansicht, die Besuchende als erstes wahrnehmen, bietet eine spannende Linienführung, die den Entwurf kadawittfelds von anderen Tribünen abhebt. Das Zusammenspiel aus Freitreppe und Tribünendach ergibt im Grundriss eine trapezoide Figur, die sich in den Ansichten wiederfindet. Das Dach bildet ein asymmetrisches, schiefwinkliges Viereck, dessen Tragstruktur aus einem Trägerrost aus Stahlprofilen besteht. Die Lasten des auskragenden Daches werden über vier schlanke Stahlstützen im vorderen Bereich der Tribüne abgetragen.

Der trapezoide Grundriss leitet sich aus den Vorgaben des Baugrundstücks ab und richtet die Tribüne klar zum zentralen Reitfeld aus, während der Zugang zum Stadion über ein vorgelagertes Übungsfeld erfolgt. Das ansteigende Dach erzeugt eine einladende Geste und die offene Treppe schafft eine torähnliche Erschließung, durch das Reitende und Pferde das Stadion betreten. Diese Lösung erfüllt sowohl funktionale als auch ästhetische Anforderungen und fügt sich harmonisch in das bestehende Tribünensystem ein.

Aus der Perspektive des Reitfelds schwebt die Tribüne scheinbar über einer Schattenfuge, hinter der sich der Flur zu den Funktionsräumen befindet. Insgesamt stellt der Neubau ein gelungenes Beispiel für eine funktionale Bauaufgabe dar, die in eine ästhetisch ansprechende Architektur überführt wurde.

Auszeichnungen:
Auszeichnung guter Bauten 2017 (BDA Aachen), Auszeichnung

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 13.06.2024

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Kategorien:
Ingenieurbau » Tragwerk
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sportbauten

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