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Kirchhof 1, 58239 Schwerte
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Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1032 / 13. Jh. (Umbau) / 1508-23 (Chorneubau)
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Die Baugeschichte der evangelischen Kirche St. Viktor in Schwerte geht zurück in das 11. Jahrhundert: 1032 wurde hier eine erste Saalkirche mit einem eingezogenen Chor vom Viktorstift in Xanten errichtet. Die Saalkirche wurde im 11. oder frühen 12. Jahrhundert um ein Querhaus ergänzt. Im 13. Jahrhundert fügte man Seitenschiffe (am westlichen Saaljoch und an das Ostjoch) an, baute den Saal zu einer Hallenkirche um und wölbte sie ein. 1508-23 wurde der Chor neugebaut. Bei Restaurierungen in den Jahren 1954/55 wurden bedeutende Wandmalereien freigelegt.
Die gotische Hallenkirche von vier Jochen ist mit einem eingezogenen, stadtbildprägenden Westturm ausgestattet. Der einschiffige, spätgotische Chor von zwei Jochen wird von einem 5/8 Schluss abgeschlossen. Der Gesamteindruck des Baukörpers aus Bruchsteinmauerwerk wird von dem hohen, das Langhaus überragenden Chor geprägt. Zu betreten ist die Kirche St. Viktor über gestufte Spitzbogenportale an beiden Seiten wie auch durch ein rechteckiges Westportal. Die Fenster sind mit Maßwerk, darunter Vierpässe und Fischblasen, versehen.
Der Inneneindruck wird maßgeblich durch das breite Mittelschiff und die schmalen Seitenschiffe bestimmt. Über Kreuzpfeilern mit rechteckigen Wandvorlagen ist ein gebustes (der Scheitel der Gewölbekappen übersteigt den der Gurt- und Scheidbögen) Rippengewölbe über den Kirchenraum gespannt. Die einzelnen Phasen der Baugeschichte lassen sich an den uneinheitlichen Kämpfer-, Profil- und Rippenformen der einzelnen Joche ablesen. Der Chor ist höher und breiter als das Mittelschiff und wird von einem Sterngewölbe überfangen.
In der südlichen Wandapsis sind um 1310/20 entstandene, kölnische Wandmalereien erhalten, die eine Kreuzigungsgruppe zeigen. Die Langhausgewölbe schmücken ornamentale Malereien und Engelsdarstellungen des 15. Jahrhunderts. Hinzu kommen weitere Heiligenbilder des 15. und frühen 16. Jahrhunderts an den Wänden.
Hervorzuheben ist der Antwerpener Schnitzaltar im Chorraum, einer der größten und besterhaltenen Flügelaltäre Westfalens. Der Altar wurde im Jahr 1523 im in den Jahren 1508-23 neu errichteten spätgotischen Chor aufgestellt. In originaler Farbfassung und Vergoldung zeigt das Schnitzretabel in 15 geschnitzten Bildfeldern Szenen aus dem Leben Christi sowie in auf den doppelten Flügeln Heiligengeschichten, darunter die Vita des heiligen Viktor.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 24.04.2023
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten