Am Kirchplatz/Propsteiweg, 32351 Stemwede
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12. Jh. / um 1480 / 1679 (Wiederaufbau)
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In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurde erstmals eine Kirche in Stemwede-Levern erwähnt. Bis spätestens Mitte des 12. Jahrhunderts wurde diese durch einen steinernen Sakralbau mit einem Westturm ausgetauscht.
Im Jahr 1227 wurde die bestehende Pfarrkirche in das, durch den Mindener Bischof neu gegründete Zisterzienserinnenkloster integriert, da das Kloster noch keine eigene Kirche besaß. An die Nordwand wurde dann ein dreijochiger Saalbau als Klosterkirche angefügt, die 1283 geweiht wurde. Das Zisterzienserinnenkloster wurde während der Reformation in ein freiweltliches, adliges Damenstift umgewandelt.
Die romanische Pfarrkirche wurde um 1480 durch eine zweischiffige Halle mit einem polygonal geschlossenen Chor ersetzt, dabei wurde der romanische Westturm beibehalten.
1582 wurde der Turm erhöht und neu ummantelt und 1715 mit einem barocken Haubendach bedeckt. 1603 errichtete man die Sakristei.
Im Jahr 1679 musste die Stiftsanlage nach Kriegsbeschädigungen erneuert werden. Um mehr Platz für Gemeindemitglieder zu schaffen, wurden im Jahr 1914 Holzemporen mit Zugängen von außen auf beiden Seiten angelegt.
Die unregelmäßige Form des verputzen Baus ergibt sich aus der Verbindung von den zwei ursprünglich als eigenständig errichteten Sakralbauten unter getrennten Dächern. Die trennende Mauer wurde 1828 geöffnet, nachdem das Stift im Jahr 1810 aufgelöst worden war. Die Zweiteilung wird auch im Inneren sichtbar: Anstelle der trennenden Wand öffnen sich heute weite spitzbogige Arkaden auf längsrechteckigen Pfeilern zu den Kirchenschiffen. Der Raum wird durch zweibahnige von Spitzbogen abgeschlossene Maßwerkfenster erhellt.
Der Außenbau wird durch gestufte Strebepfeiler gestützt und gegliedert.
Bei der ehemaligen Klosterkirche, dem heutigen nördlichen Seitenschiff, handelt es sich um einen frühgotischen Saal, der im Osten gerade geschlossen ist. Das Kreuzrippengewölbe des Saales liegt auf Konsolen auf, die gekehlten Kreuzrippen sind mit Zierscheiben versehen.
Die ehemalige Pfarrkirche, heute das südliche Schiff, zeigt sich als spätgotische Halle von zwei Schiffen Breite und mit einem 5/8 Chorschluss. Im Westen schließt der Turm mit romanischem Kern an. Der Hallenraum wird von tief ansetzenden Kreuzrippen auf massiven Rundpfeilern überspannt. Die Schlusssteine sind mit Reliefs besetzt.
1914 legte man spätgotische Wandmalereien (Ende 13. Jahrhundert) frei: Im Chor sind Apostel dargestellt, in der Klosterkirche der Heilige Bernhard, der ein Modell der Kirche hält.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 30.04.2013
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten