Berger Dorfstraße 53 a, 41189 Mönchengladbach
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12./13. Jh. / 15-18. Jh. / 20. Jh.
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Kleiner, geosteter dreischiffiger Gemengebau des 15. bis 18. Jh., vorwiegend aus Feldbrandziegeln, mit geradem Chorschluss des späten 12. Jh. aus Tuff und einem im Kern älteren Westturm aus Bruchsteinen (Liedberger Sandstein, Drachenfels-Trachyt, Römertuff, tegulae). Über dem Hauptschiff verschiefertes Mansarddach, verschieferte Pultdächer über den Seitenschiffen, weithin sichtbarer Turm mit verschiefertem Barockhelm. Evangelische Pfarrkirche, ehem. hl. Nikolaus.
Über einem älteren Gräberfeld entsteht in der 2. H. des 11. Jh. eine massive Saalkirche mit eingezogenem Chor. Nach 1200 ersetzt man diese Kirche auf den alten Fundamenten durch eine staufische Flachdeckenbasilika mit kreuzgratgewölbtem Chorgeviert und vorgesetztem Westturm. Im 15. Jh. werden Mittel- und Seitenschiffe gewölbt, der Chor erhält ein spätgotisches Sterngewölbe. 1569 reformiert und zur Hauskirche der Grafen von Quadt erhoben, erneuert man die Seitenschiffe im 16. / 17. Jh,. in Backsteinmauerwerk, wobei Reste u.a. der spätmittelalterlichen Bogenfriese erhalten bleiben. Um 1700 legt man im Chor einen „Todtenkeller“ an. Im 18. Jh. saniert man den maroden Westturm, der ein selbsttragendes inneres Holzgerüst und eine geschweifte Haube erhält. Die romanische Chorostwand wird durch Einbrechen eines Stichbogenfensters verändert, das Mittelschiff erhält ein Mansarddach.
Die Innenaustattung stammt aus den 1770er Jahren. Die Rokokoausstattung aus Kanzel, Schöffenbank und Grafenstuhl stellt wegen ihrer Vollständigkeit eine Kostbarkeit am Niederrhein dar, wobei Orgelempore und Orgelprospekt der von J. Teschenmacher gefertigten Orgel 1990 in ein neues Instrument von Lukas Fischer einbezogen werden. Auch die Marienglocke des Glockengießers „Johann van Venlo“ von 1449 hat sich erhalten.
Die schwersten Baueingriffe erfolgen 1902, als man die Chorseitenwände durchbricht, die Wandvorlagen entfernt und die Seitenschiffe verlängert. Umfassende Sanierung und statische Sicherung der Bausubstanz seit Beginn der 1990er Jahre mit Wiederinbetriebnahme 2004.
Autor*in: Dr. Karl-Heinz Schumacher
Zuletzt geändert am 27.11.2007
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