An St. Petrus 1, 41812 Erkelenz
2022
Dewey + Blohm-Schröder Architekten Partnerschaft
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Objektanzahl: 2525
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Hückelhoven
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Die Auswirkungen des Braunkohletagebaus Garzweiler werden aufgrund der ökologischen Folgen kontrovers diskutiert. Hinzu kommt der Verlust der betroffenen Dörfer und Gemeinden, die oft aufgelöst und deren Bewohnerinnen und Bewohner in benachbarte Neubaugebiete umgesiedelt werden. Es bedarf daher integrativer Konzepte, die sowohl den noch ansässigen als auch den umgesiedelten Menschen und deren Gemeindeleben gerecht werden.
In diesem Kontext wird der Bau von Sakralbauten als Möglichkeit gesehen, den neuen Siedlungsgebieten ein gemeinschaftliches Element hinzuzufügen. Trotz sinkender Kirchenmitgliedschaften soll der Neubau des Begegnungszentrums St. Petrus in Erkelenz ein neuer Ankerpunkt der zusammengelegten Gemeinden sein.
Der von Dewey + Blohm-Schröder realisierte Neubau umfasst neben klassischen Gemeinderäumen einen zusätzlichen Kirchenraum, Glockenturm und Ort der Erinnerung. Der Bau dient als Ersatz für die im Zuge des Braunkohletagebaus abgerissenen Kirchen und Kapellen der Ortschaften Keyenberg, Kuckum, Westrich und Berverath.
Die architektonische Gestaltung des Gebäudekomplexes konzentriert sich um einen zentralen Innenhof, der als eine Art Atrium wirkt. Dieser offene Raum verbindet die einzelnen Gebäudeteile miteinander und öffnet sich zugleich zum benachbarten Dorfplatz. Dadurch entsteht ein fließender Übergang zwischen den Innen- und Außenbereichen. Diese Anordnung schafft ein geschlossenes Ensemble, das durch die unterschiedlichen Höhen und Durchgänge der Gebäude differenziert wird.
Die Fassadengestaltung kombiniert rotes Backsteinmauerwerk mit Cortenstahl. Künstlerische Akzente wie die Gestaltung der farbigen Glasfenster und des Tabernakels ergänzen das ästhetische Gesamtbild. Im Eingangsbereich wurde ein Felsbrocken platziert, der symbolhaft eine Verbindung zum Namenspatron der St. Petrus Kirche herstellt.
Der Sakralraum ist nach Osten ausgerichtet, wo er sich zu einer begrünten Freifläche hin öffnet. Das Tages- und Jahreszeitenlicht spielt eine zentrale Rolle in der Gestaltung des Innenraums, indem verschiedene Lichtöffnungen dieses auf unterschiedliche Weise in den Sakralraum lenken.
Die Gestaltung der Fenster, die auf künstlerischen Entwürfen Jürgen Drewers basiert, erzeugen zusammen mit den Cortenstahl-Elementen eine beeindruckende Licht- und Farbwirkung, die je nach Tageszeit variiert. Im oberen Bereich des Sakralraums sorgt ein silbergelbes Fenster für eine Atmosphäre, die dem Raum eine ruhige und andächtige Stimmung verleiht.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 24.10.2024
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Kategorien:
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