Vestische Str. 86, 46117 Oberhausen
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2020
archequipe | Czempiel & Weber Architekten PartG mbB
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Objektanzahl: 2545
46117 Oberhausen
Entfernung: 0.55 km
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46047 Oberhausen
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Das neue Gemeindehaus der Evangelischen Auferstehungs-Kirchengemeinde Oberhausen-Osterfeld ergänzt das bestehende Kirchengebäude aus dem Jahr 1900 in angemessener Weise.
Der Entwurf des Essener Architekturbüros archequipe verbindet sowohl baulich als auch gestalterisch Tradition und Moderne und bindet den Neubau unmittelbar an den Kirchenbau an. Die gestalterische und funktionale Nähe repräsentiert die Einheit von Liturgie und Gemeindeleben und verdeutlicht den respektvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz.
Die bauliche Konzeption des Gemeindehauses macht die Verbindung zwischen Alt- und Neubau räumlich erfahrbar - die Außenwand der Kirche wird zur Innenwand des Gemeindezentrums, wodurch ihre zentrale Rolle hervorgehoben wird. Die klare und zeitgemäße Architektursprache des Neubaus ergänzt die historische Substanz und zeigt zugleich eigene Präsenz.
Das Foyer des Gemeindehauses, geprägt von der Außenwand der Kirche, bietet vielfältige Blickbeziehungen im Gebäudeinneren und in den Außenraum. Die Grundrissgestaltung des Gemeindehauses greift das Motiv des Kreuzgangs christlicher Kloster- und Stiftsanlagen auf. Die Anordnung des Innenhofs, der auf zwei Dritteln seiner Fläche einen weiteren Gemeinderaum umfasst, schafft eine formale Bindung zwischen historischer Substanz und zeitgenössischer Architektur. Er dient ebenfalls als Versorgungsraum für die Küche und schafft durch seine Integration im Grundriss eine durchgängige Verbindung zwischen Innen- und Außenraum. Die Gemeinderäume, die sich bei Bedarf flexibel ins Foyer erweitern lassen, bieten vielseitige Nutzungs- und Anpassungsmöglichkeiten.
Die Fassadengestaltung greift die Materialität des Kirchenbaus auf. Mit Klinkerriemchen im Wilden Verband verwenden die Architekten den Baustoff des Ziegelsteins wieder und fügen Alt- und Neubau visuell als eine gestalterische Einheit zusammen. Gleichzeitig setzt das neue Gemeindehaus durch seine reduzierte kubische Formensprache bewusste gestalterische Kontraste. Während die Kirche eine additive Bauweise verkörpert, erscheint der Neubau monolithisch, als wäre er aus einem Block herausgearbeitet.
Der Neubau des Gemeindehauses zeigt, wie eine zeitgemäße Ergänzung die historische Bausubstanz respektieren und gleichzeitig einen eigenständigen architektonischen Beitrag leisten kann. Die Verbindung von Tradition und Innovation, kombiniert mit einer durchdachten Nutzung und einem flexiblen Raumprogramm, machen das neue Gemeindezentrum zu einem gelungenen Beitrag zur Baukultur.
Auszeichnungen:
Architekturpreis der evangelischen Kirche im Rheinland 2023
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 05.02.2025
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Bürger- /Gemeindezentren