Außenansicht der Großmarkthalle auf der Marktstraße in Köln

Blick in den Innenraum der Großmarkthalle

Großmarkthalle Köln

Marktstraße 10, 50968 Köln

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denkmalgeschütztes Objekt

1936–1940

Moderne

Stadtbauamt Köln Theodor Teichen
(Architekt)
Ulrich Finsterwalder
(Ingenieur)

Stadt Köln

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Großmarkthalle Köln

In verkehrsgünstiger Lage nahe der Autobahn und dem Güterbahnhof, sollte mit der neuen Großmarkthalle die Versorgung von etwa einer Million Menschen mit Lebensmitteln sichergestellt werden. 14 Großbauunternehmen wurden aufgefordert, Entwürfe für ein Gebäude mit 57 Metern Spannweite einzureichen, das nur von Norden belichtet würde, keine Staubablagerungsflächen enthielt, preisgünstig zu unterhalten und gut zu belüften und zu beheizen wäre. Den Zuschlag erhielt die Berliner Firma Dyckerhoff & Widmann, die einen Entwurf für eine lang gestreckte Halle mit parabelförmigem Tonnengewölbe vorlegte und gemeinsam mit dem Stadtbauamt unter Federführung des eigens hierfür eingestellten Stadtbaumeisters Theodor Teichen zur Ausführung brachte. Die Belichtung erfolgte ausschließlich über zwei gestaffelte Shedaufbauten im Norden.

Interessant ist ein Blick zurück auf den etwa zehn Jahre zuvor, 1926 bis 1928, erbauten Bonner Großmarkt an der Ellerstraße, der von dem Beigeordneten Spoelgen und dem Stadtbaurats Radeboldt entworfen wurde (nicht erhalten). So wie in Köln sollte es sich auch in Bonn um einen reinen Zweckbau handeln, dessen Anlage sich allein aus den Erfordernissen des Marktbetriebs abzuleiten hätte. Auch hier wurde das junge Material Eisenbeton angewandt, doch in einem herkömmlichen Stütze-Last-Prinzip, aus dem eine kubisch-schlichte Anlage resultierte. Gänzlich ohne Überdeckung kam hingegen der 1926 bis 1928 nach Plänen von Ernst Bode erbaute Essener Großmarkt mit zum Himmel offenen Ladenstraßen aus. Gegenüber diesen versachlichenden Tendenzen der Marktarchitektur wird bei der Kölner Halle die Konstruktion ästhetisiert – darin schließt sie sich formal etwa an den Konstruktionsklassiker der Luftschiffhalle in Orly von Eugène Freyssinet (1916) an.

Konstruktiv handelte es sich bei der Dachkonstruktion um ein Eisenbeton-Schalengewölbe mit nur 8 Zentimetern Stärke nach dem firmeneigenen System Zeiss-Dywidag, das mit besonders geringem Stahleinsatz auskam. Das Prinzip war von Dyckerhoff bereits beim Bau der weltweit beachteten Frankfurter Großmarkthalle (1926) sowie den Großmarkthallen in Leipzig (1927) und Basel (1929) erprobt worden. Der flexibel zu nutzende Innenraum der Kölner Halle nimmt durch Fahrbahnen unterteilte Standflächen, zwei Lastenaufzüge, das Restaurant im Emporengeschoss und eine Ladenzeile am östlichen Ende auf. Büros, Personalräume, die Standfläche für den Fischgroßhandel und weitere Funktionen befinden sich in flachen, seitlichen Anbauten. Die Großmarkthalle wurde im Oktober 1940, mitten im Zweiten Weltkrieg, nach vierjähriger Bauzeit in Betrieb genommen.

Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 05.10.2020

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