Steinstraße 2, 45657 Recklinghausen
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Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1658-70 / 1838 (klassizistischer Umbau) / 1927 (Barockisierung) / 2015 (Sanierung)
- keine Angabe -
(Kirchenbau)
Feja + Kemper Architekten
(Sanierung 2015)
- keine Angabe -
(Kirchenbau)
Gymnasium Petrinum Recklinghausen
(Sanierung 2015)
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Objektanzahl: 2516
45657 Recklinghausen
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Die Gymnasialkirche in Recklinghausen verdankt Ihren Namen dem Gymnasium Petrinum, in dessen Besitz sie sich seit dem 19. Jahrhundert befindet. Ursprünglich wurde sie jedoch in den Jahren 1658 bis 1670 als Franziskanerkirche errichtet und gehörte zum 1642 gegründeten, benachbarten Franziskanerkloster. Als eine der ältesten Schulen der Region, deren erste Erwähnung bereits aus dem Jahr 1421 stammt, ist die Geschichte des Gymnasium Petrinium eng mit der des Klosters verknüpft.
Nachdem die Stadt bereits im 17. Jahrhundert versucht hatte, die Leitung der städtischen Lateinschule dem Franziskanerordnen zu übertragen, fand die Gründung eines Franziskanergymnasiums jedoch erst nach Zustimmung des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August von Bayern im Jahr 1730 statt. Mit der Säkularisation wurde auch das Franziskanerkloster aufgelöst, sodass ein Betrieb der Schule unter franziskanischer Führung nicht mehr möglich war. 1820 gelangte die ehemalige Franziskanerschule somit unter preußischer Herrschaft wieder in städtische Hand. Ab 1825 fanden einzelne Klassen noch im Franziskanerkloster Unterkunft, bis 10 Jahre der Beschluss zur endgültigen Aufhebung des Klosters gefällt wurde. Das Klostergebäude wurde daraufhin abgerissen und an dessen Stelle ein Neubau für das Gymnasium errichtet. Das Kirchengebäude blieb dagegen verschont und wurde 1835 Teil der Schule. Es wurde 1838 klassizistisch überformt und mit einer neuen Fassade zur Stadtseite versehen. 1927 wurde die Fassade sowie der Innenraum allerdings wieder barockisiert. Das Schulgebäude des 19. Jahrhunderts in direkter Nachbarschaft der Gymnasialkirche überstand einen Bombenangriff im Jahr 1944 nicht und ist daher heute nicht erhalten. Stattdessen hat den Zweiten Weltkrieg der Schulneubau von 1911 im Stil der Neo-Renaissance überstanden, welcher nördlich der Gymnasialkirche liegt. Auch die Kirche erlitt während des Bombenangriffs von 1944 Schäden, welche 1946 behoben wurden.
Nach Plänen von Feja + Kemper Architekten erfolgte eine 2015 Sanierung des Innenraums der Gymnasialkirche.
Es handelt sich bei der Gymnasialkirche um einen mit dem Chor nach Westen gerichteten, schlichten Saalbau. Dieser umfasst vier Joche und wird durch große Rundbogenfenster beleuchtet. Von außen gliedern Strebepfeiler das von einem kleinen Dachreiter aus dem Jahr 1716 bekrönte Langhaus. Zur Straße präsentiert sich die Kirche mit einer neubarocken Fassade mit Dreiecksgiebeln, die von Pilastern gerahmt wird. Im Inneren ist der von einem Tonnengewölbe mit Stichkappen und Stuckverzierungen überspannte Kirchenraum nach der Sanierung in einem schlichten weißen Anstrich gestaltet.
Zur Ausstattung der Kirche gehören drei Holzaltäre mit Säulenretabeln aus dem Jahr 1792, die von den Laienbrüdern Agapitus Mertens und Alphäus Rinklage geschaffen wurden. Die Figuren des Heiligen Franziskus, des Heiligen Antonius von Padua sowie der Immaculata stammen von Joseph Stratmann, einem bekannten Paderborner Künstler des 18. Jahrhunderts.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 28.11.2019
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