Kaiserswerther Str. 216, 40474 Düsseldorf
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1928
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Der in New Jersey geborene und in Buenos Aires und Lausanne aufgewachsene William Dunkel prägte in den 1920er Jahren einen Baustil zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit. In seinen Ausbildungsjahren stark beeinflusst wurde der junge Architekt im Büro von Wilhelm Kreis, der in den frühen zwanziger Jahren die Düsseldorfer Rheinfront maßgeblich prägte. In den städtebaulichen Kontext von Ehrenhof und Gesolei-Bauten gehört auch die Siedlung Rheinpark an der Kaiserswerther Straße, deren Planung 1926 während der Gesolei-Ausstellung begann.
Stilistisch war der Einfluss des Kreis-Ensembles noch deutlich spürbar. Gleiches gilt auch für Gustav August Munzers vom Expressionismus beeinflusstes Wohnhochhaus (1924) auf der Prinz-Georg-Straße. Munzers neungeschossiges und Dunkels bis zu elf Geschossen aufragendes „Großhaus“ mussten seinerzeit vom Wohlfahrtsministerium eigens genehmigt werden, da ein Erlass des preußischen Wohlfahrtsministeriums von 1921 die maximale Geschosszahl für „mittlere Städte auf höchstens drei Wohngeschosse und für größere Städte auf höchstens vier Wohngeschosse“ begrenzte.
Die Rheinpark-Siedlung an der Ecke Kaiserswerther Straße/Uerdinger Straße im südlichen Golzheim fußte auf einem Bebauungsplan von 1912, der an dieser Stelle die Errichtung einer Rheinbrücke vorsah. William Dunkel konnte damals nicht wissen, dass die Nord-Brücke (heute: Theodor-Heuss-Brücke) erst dreißig Jahre später von Friedrich Tamms gebaut werden sollte. Der Rheinpark-Komplex wurde deswegen als Brückenkopf oder Stadttor auf beiden Seiten der Uerdinger Straße gebaut, die als Brückenauffahrt vorgesehen war. Allerdings trennt heute Tamms vierspurige höhergelegte Brückenauffahrt den in zwei Baugruppen angelegten Wohnpark in zwei auseinandergerissene Teilstücke und raubt ihm seine einstige Strahlkraft.
Das bis in die 1950er Jahre imposant wirkende Wohnensemble für eine wohlhabende Mittelschicht entwarf Dunkel als vier- bis fünfgeschossige Klinkerbauten, die an der Straßenkreuzung durch einen elfgeschossigen, mehrfach zurückgestaffelten Wohnturm unterbrochen werden. Die Texturierung der Fassade und die kubische Gliederung der Baukörper weisen deutlich über den Expressionismus eines Wilhelm Kreis oder Gustav August Munzer hinaus.
Autor*in: Dr. Klaus Englert / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 22.12.2022
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Kategorien:
Architektur » Wohnbauten » Mehrfamilienhäuser/Wohnsiedlungen