Prinzipalmarkt 10, 48143 Münster
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ca. 1200 / ab 1950 (Wiederaufbau)
Architekt Heinrich Benteler
(Bauleitplanung 1950)
Architekt Heinrich Bartmann
(Innenausbau 1950)
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Objektanzahl: 2525
48143 Münster
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Das Münsteraner Rathaus wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zunächst als Fachwerkgebäude errichtet, das um 1200 durch einen traufständigen Steinbau ersetzt wurde. Dieser bildet den Kern der heutigen Ratskammer, dem wiederum um 1320 zum Prinzipalmarkt hin eine giebelständige Halle vorgesetzt wurde.
Mitte des 14. Jahrhunderts wurden die Rathauslaube und die Schaufassade errichtet. 1576 wurde ein gemeinsames Satteldach über die beiden Bauteile eingezogen, die rückseitige Front wurde umgebaut und die Ratskammer teilweise neu ausgestattet. In der Ratskammer, die seither als Friedenssaal bezeichnet wird, wurde im Jahr 1648 der Westfälische Frieden beschworen.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, wurde das Rathaus Münster als Symbol für die Beständigkeit von Stadtbild und -geschichte 1948-58 programmatisch wiederaufgebaut. Dabei wurde die gotische Fassade rekonstruiert, jedoch von dem ursprünglichen Zustand abweichend, was auch durch Erneuerungen im 19. Jahrhundert bedingt wurde. Die Rathausfront gilt als eine der bedeutendsten Fassaden des gotischen Profanbaus in Deutschland. Der mit Fialen besetzte Giebel war der erste und höchste seiner Art in Münster.
Als Ort städtischer Verwaltung und Repräsentation liegt das Münsteraner Rathaus zentral am mittelalterlichen Prinzipalmarkt. Die Laube im Erdgeschoss setzt sich in den benachbarten Giebelhäusern fort. Der Bogengang mit vier Spitzbögen ruht auf massiven Rundsäulen, im Obergeschoss schließen sich dementsprechend vier Maßwerkfenster an.
Der vierfach gestufte Giebel ist in sieben Achsen gegliedert, die von in Fialen auslaufenden Profilen getrennt werden. Der Giebel öffnet sich in sechs kleinen, spitzbogigen Fenstern mit Maßwerk. Im obersten Teil steht auf einer Konsole eine Königsfigur über dem Reichs- und Stadtwappen, bekrönt von einer Marien- und Christusdarstellung unter einem Baldachin. Der Giebel ist mit reicher Zierarchitektur versehen: durchbrochenes Maßwerk mit Wimpergen und Fialen, die mit Engels- und Prophetenfiguren besetzt sind.
Im vorderen Gebäudeteil des Rathauses Münster liegen die Halle und der Saal, im hinteren der Friedenssaal und darüber die Rüstkammer. In der Ratskammer ist weitgehend die ursprüngliche Ausstattung erhalten, da diese während des Zweiten Weltkriegs ausgelagert wurde. Dazu zählen die Wandvertäfelung, die Bürgermeisterbank und der Richtertisch.
Die nördliche Wand wurde mit einer reich geschnitzten Schrankwand und Vertäfelung von 1520/30 ausgestattet, die mit architektonischen und ornamentalen Verzierungen sowie alttestamentarischen und profanen Bildprogrammen versehen ist. Außerdem wurde im Ratssaal ein reich verzierter, manieristischer Kamin von 1621 aus Sandstein mit figürlichem Programm aufgestellt. Hinzu kommen Porträts von den Beteiligten der Friedensverhandlungen, die den Dreißigjährigen Krieg beendeten, darunter Kaiser Ferdinand II., Philipp IV. und Ludwig XIV.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 09.05.2023
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Verwaltungsgebäude/Rathäuser