Integratives Wohnprojekt Klarissenkloster Köln-Kalk

Kapellenstraße 53, 51103 Köln

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ausgezeichnetes Objekt denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

1924/25 (Kloster) / 2016-18 (Neubau)

Gegenwart

LK Architekten - Regina Leipertz und Martin Kostulski Partnerschaftsgesellschaft
(Neubau)
Club L94 LandschaftsArchitekten
(Landschaftsarchitektur Wohnprojekt)
Ernst Horst
(Kloster)

Erzbistum Köln, Generalvikariat

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Integratives Wohnprojekt Klarissenkloster Köln-Kalk

Im Kontext der Aussage Papst Franziskus, dass leerstehende Klöster für geflüchtete Menschen geöffnet werden sollten, lobte das Erzbistum Köln im Jahr 2015 einen Wettbewerb zur Umnutzung und Erweiterung des denkmalgeschützten Klarissenklosters im Kölner Stadtteil Kalk aus.

Der ausgelobte Wettbewerb sah zum einen die Instandsetzung und Umnutzung der denkmalgeschützten Klosteranlage und zum anderen ein ergänzendes Neubauvorhaben eines integrativen Wohnprojektes für geflüchtete und sozial benachteiligte Bürger*innen vor. Das als zusammenhängendes Ensemble verstandene Bauvorhaben sollte sich in die gewachsene Quartiersstruktur einfügen und einen Anlaufpunkt für integrative und karitative Maßnahmen bilden.

Das Kölner Architekturbüro LK Architekten setzte sich im Auswahlverfahren mit ihrer gleichermaßen denkmalgerechten und zeitgemäßen Sanierung der Klosteranlage sowie der Nachverdichtung durch zwei bewusst kommunizierende Baukörper gegen ihre Mitbewerber durch. Die Herausforderung an die Architektur und Freiraumplanung bestand darin, die gestaltgebende Kulisse des Klosters zu bewahren und in Kombination mit einer moderaten Nachverdichtung in das Stadtquartier zu integrieren.

Insgesamt wurden 43 Wohneinheiten auf etwa 2.500 m² Wohnfläche geschaffen. Diese werden durch Büros und ein Bildungs- und Begegnungszentrum ergänzt. Dem Entwurfskonzept folgend wurde die Rückseite der zuvor vom Quartier abgewandten Klosteranlage geöffnet, indem Mauern entfernt und offene Zugänge geschaffen wurden. Die beiden neue Gebäudeteile im ehemaligen Klostergarten und auf dem Vorplatz leiten über eine Staffelung von Platzsituationen und Blickbeziehungen von der Straße in den Innenhof des Neubaus über.

Das Ergebnis ist eine Architektur, die auf gestalterisch zurückhaltende Art und Weise den Bestand achtet und um weitere Nutzungen und zeitgemäße Anpassungen ergänzt. Das einst zurückgezogene Klostergelände öffnet sich über einen neu gestalteten Vorplatz zum Stadtteil, eine Abfolge von öffentlichen und halböffentlichen Plätzen bietet Raum für Aufenthalt, Begegnung und Kommunikation.

Das ehemalige Kloster dient nun als Raum für Begegnung und Bildung, Tagungen, Seminare, Sprachkurse und kulturelle Veranstaltungen. Die Architekten veränderten die ursprüngliche Funktion des Raumes mit einer einheitlichen weißen Farbgebung und dem hellen Natursteinboden, ohne den sakralen Charakter des Raumes zu nehmen.

Zur besseren Strukturierung des Klosterinnenraums entwarfen die Architekten und Lichtplaner eine Art ellipsoiden Baldachin, der von den Seitenwänden abgespannt ist. Dieser kann mithilfe eines Akustikvorhangs räumlich geöffnet oder geschlossen werden und trägt zum besonderen Raumgefühl des Klosters bei.

Auszeichnungen:
polis Award 2019, Kategorie Soziale Quartiersentwicklung, 1. Preis
Deutscher Lichtdesign-Preis 2019 (Lichtdesign-Preis GmbH), Kategorie Bildung, Preisträger
KfW Award 2018 (KfW Bankengruppe), 1. Preis
Auszeichnung Vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020 (Land NRW/Architektenkammer NRW)

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 14.02.2024

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