Justizzentrum - Frontansicht des Hauptgebäudes

Justizzentrum - Eingangsbereich des Hauptgebäudes

Justizzentrum - Schriftzug an der Außenfassade im Eingangsbereich des Hauptgebäudes

Justizzentrum - Verbindungsgang

Justizzentrum - Ehem. Gymnasium am Ostring mit Flugdach (Frontansicht)

Justizzentrum - Ehem. Gymnasium am Ostring mit Flugdach (Seitenansicht)

Justizzentrum - Neubau Amtsgericht

Justizzentrum - Zufahrt zur Tiefgarage des Amtgerichtes

Justizzentrum - Neubau Staatsanwaltschaft

Justizzentrum - Neubau Staatsanwaltschaft; Detailansicht des Betonsteins

Justizzentrum Bochum

www.justiz.nrw.de

Josef-Neuberger-Straße 1, 44787 Bochum

1890-1892 / 2012-2017

Gegenwart

HASCHER JEHLE Architektur
(Neubau)
Hermann Bluth
Gründerzeitfassade (ehem. Gymnasium am Ostring)
hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH
(Landschaftsarchitektur)

BLB Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Niederlassung Dortmund

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Justizzentrum Bochum

Wenige Gehminuten vom Bochumer Hauptbahnhof entfernt entstand nach Plänen des Berliner Büros Hascher Jehle Architektur ein Justizzentrum.

Ursprünglich sollten eine seit dem Zweiten Weltkrieg bestehende Brachfläche sowie das ehemalige Schulgelände des Gymnasiums am Ostring in ein Gerichtsviertel umgewandelt werden. Der geplante Abriss des ehemaligen Schulgebäudes stieß allerdings auf einige Kontroversen. Diese führten zu dem Entschluss, die historische Backsteinfassade des alten Gymnasiums in den neuen Gebäudekomplex zu integrieren.  

Das neu erschlossene Areal vereint auf einer Grundstücksfläche vom 43.000 Quadratmetern fünf Justizbehörden, welche zuvor an unterschiedlichen Orten in der Bochumer Innenstadt beheimatet waren. In dem aus sechs zusammenhängenden Baukörpern bestehenden Gebäudekomplex sind das Amtsgericht, das Landgericht, das Arbeitsgericht, die Staatsanwaltschaft und der ambulante soziale Dienst (ehem. Bewährungshilfe) untergebracht. Er umschließt neben dem Atrium zwei weitere Höfe und zeichnet insgesamt eine höhengestaffelte Mäanderstruktur nach.  

Die Gebäude sind durch ihre verschiedenen Fassaden gut voneinander zu unterscheiden. Die Neubauten bestehen aus mit gewaschenen Nordseemuscheln versetztem Betonstein.

Der Eingang befindet sich in einem streng gegliederten Kubus, welcher mit karmesinroten Pigmenten eingefärbt ist. Rhythmisiert wird dessen Fassade u.a. mit vertikalen Fensteröffnungen und Lisenen. Der Besucher wird über eine große, aus dem Kubus herausgeschnittene Freitreppe direkt in das 28 Meter hohe Atrium geführt. Dieses ist viergeschossig und wird von einem gläsernen Sheddach belichtet. Die Rückseite ist vollflächig verglast und öffnet sich zum Garten. In den Obergeschossen gruppieren sich die Gerichtssäle u-förmig um das Atrium herum.
 
Das benachbarte Gebäude des ehemaligen Gymnasiums erhielt ein Flugdach, um die Nutzungsänderung auch von außen sichtbar zu machen.
 
Das Gebäudeensemble verfügt über eine effiziente Energieversorgung, welches von der Jury der Auszeichnung Vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020 ausdrücklich positiv gewürdigt wurde. Infolge von Nachkriegsaufschüttungen ist der Baugrund sehr heterogen. Daher wurde der gesamte Komplex auf Bohrpfählen errichtet. Als Erdwärmeüberträger eingesetzt, ermöglichen sogenannte Energiepfähle, dass die Erdwärme als kostenlos vorhandene Energiequelle genutzt werden kann. Dies hilft, das Atrium im Winter energiesparend zu heizen und im Sommer zu kühlen.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 18.06.2021

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