Kurt-Schumacher-Platz, 44787 Bochum
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1955-57
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Objektanzahl: 2510
44789 Bochum
Entfernung: 0.32 km
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Da die Köln-Mindener Eisenbahn Bochum bei der Linienführung aufgrund der geschätzten Mehrkosten von über einer Million Talern unberücksichtigt gelassen hatte, versuchten die Bochumer bereits Ende der 1840er Jahre, die Bergisch-Märkischen Eisenbahn dazu zu bewegen, ihre Stadt durch den Bau einer Zweigbahn zur nicht weit entfernten Strecke Elberfeld-Witten-Dortmund mit dem Eisenbahnnetz zu verknüpfen. Diese Idee wurde von der Stadt Essen unterstützt, die ebenfalls keinen Anschluss an die Köln-Mindener Eisenbahn hatte.
Die am 26.10.1860 eröffnete und rund 15 km lange Strecke Witten - Bochum wurde 1862 über Höntrop, Steele, Essen und Mülheim nach Oberhausen und Duisburg verlängert. Im gleichen Jahr noch konnte auch die Strecke nach Dortmund in Betrieb genommen werden. Der Eisenbahnanschluss brachte für Bochum den erwünschten wirtschaftlichen Aufschwung, ließ aber gleichzeitig den Wunsch nach einem stattlicheren Bahnhof reifen. Die Stadt übernahm eine Zinsgarantie für den Bahnhofsneubau, was dazu führte, dass auf die Ausschreibung vom 27.8.1872 bald der Bau erfolgte.
Nach der Beseitigung von Kriegsschäden und aus Kostengründen sowie aus gebotener Eile - die Ausrichtung des Katholikentages 1949 stand vor der Tür - reichte es nur zu einem kleinen Dienstgebäude, das im Volksmund den Namen "Katholikenbahnhof" erhielt und später als Bundesbahnschule genutzt wurde. Weder dem Renommee der Stadt noch der geplanten verkehrstechnischen Entwicklung genügte dieses Gebäude, so dass der Neubau eines Hauptbahnhofes beschlossen wurde. Die neue Bahnhofsanlage wurde gegenüber dem Vorkriegsbau um ca. 650 Meter nach Osten verlegt.
1957 konnte der Neubau in Betrieb genommen werden (Architekt: Heinz Ruhl). Der Haupttrakt des Empfangsgebäudes besteht aus vier Vollgeschossen; er hat eine Läge von 146,45 Metern bei einer Tiefe von 14,4 Metern. Die stadtseitige Fassade erfährt eine rhythmische Gliederung durch das in Kalkstein verblendete Raster des Betonskelettes sowie die 58 Fensterachsen der der drei Obergeschosse. Das bestimmende Element der Fassade ist jedoch die weit in den Bahnhofsvorplatz hineinragende, verglaste Empfangshalle, die von einer markanten, schmetterlingsförmig gekrümmten Stahlbetonplatte mit einer vorderen Breite von 46,5 Metern überdacht wird. Noch heute zählt der Hauptbahnhof zu den markantesten Gebäuden Bochums und gilt als einer der bedeutendsten Bahnhofs-Neubauten der Bundesbahn in den 1950er Jahren. Eine in jüngster Zeit durchgeführte grundlegende Sanierung hat den originalen Zustand weitgehend wiederhergestellt.
Autor*in: Route Industriekultur/ Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 25.09.2007
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