Claudius-Höfe, 44789 Bochum
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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2012
Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten
(Architektur)
Rehwaldt Landschaftsarchitekten
(Landschaftsarchitektur)
Horn + Horn Ingenieurbüro für Bauwesen Beratende Ingenieure VBI
(Tragwerksplanung)
Planungsbüro Graw
(Fachplanung TGA)
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Objektanzahl: 2519
44789 Bochum
Entfernung: 0.16 km
44787 Bochum
Entfernung: 0.32 km
44789 Bochum
Entfernung: 0.48 km
44787 Bochum
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53179 Bonn
58455 Witten
Anfang 2004 entstand die Idee zu den Claudius-Höfen, als sich Eltern der Matthias-Claudius-Schule – Vorreiter auf dem Gebiet der gesellschaftlichen Inklusion – zusammensetzten und überlegten, wie und wo ihre Kinder einmal wohnen werden. Die Heimunterbringung wollte keiner; Stattdessen eine Wohngemeinschaft mit Vielfalt.
Schnell entwickelte man die Idee einer barrierefreien Wohngemeinschaft, die viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, alleinstehend und in Partnerschaft, mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Schwächen, mit und ohne Behinderung und aller Altersgruppen zusammenführen sollte.
In einem Altbauquartier am Rand der Bochumer Innenstadt wurde diese Vision verwirklicht. Ziel war, ein klar ablesbares Stadtquartier mit eigener Identität zu schaffen, das sich auf vielfältige Weise mit dem Umfeld vernetzt und in die Stadt integriert. Auf ca. 10.000qm Grundstücksfläche – einer innerstädtischen Industriebrache – wurde ein Mietwohnungsmix realisiert, bestehend aus studentischen Appartements, betreuten Wohngruppen, familiengerechten Stadthäusern, Geschosswohnungen und Gästewohnungen.
Um das anspruchsvolle Konzept der Mehrfachintegration zu leisten, ist keine reine Wohnsiedlung entstanden, sondern ein vollständig ausgestattetes Quartier, das sich an dem bewährten Konzept einer Dorfgemeinschaft orientiert. Das „Dorf mitten in der Stadt“ weist auch die zentralen Elemente eines Dorfes auf: eine Kapelle, eine Schule, ein Wirtshaus, einen Gemeindesaal und eine Herberge. Damit sind nicht zwingend eigenständige Gebäude gemeint, sondern soziale Funktionen, die für eine funktionierende Gemeinschaft unentbehrlich sind. Diese Einrichtungen bilden die Kristallisationspunkte, an denen sich bürgerschaftliches Engagement und Gemeinschaftsbildung entfalten können.
Bundesweit sind die Claudius-Höfe das erste integrative Mehr-Generationen-Wohnprojekt in dieser Größenordnung. Das gesamte Gelände und viele der Wohnungen sind rollstuhlgerecht. Die Einfamilienhäuser und Miethäuser sind barrierefrei erreichbar. Ebenso die ambulant betreuten Wohngruppen für die dort lebenden Menschen mit Behinderung sowie die Betriebe und Läden.
Auszeichnungen:
NRW Landespreis 2017 für Architektur, Wohnungs- und Städtebau (MBWSV NRW in Kooperation mit AKNW NRW und IK-Bau NRW) - Gutes Bauen im öffentlich geförderten Wohnungsbau
Autor*in: Heinle, Wischer und Partner / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 25.06.2024
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Kategorien:
Architektur » Wohnbauten » Mehrfamilienhäuser/Wohnsiedlungen