Kurklinik Bad Salzuflen (Salzetalklinik)

Der Neubau einer Kurklinik in Bad Salzuflen, konzipiert zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, wurde in den 1950er Jahren nach Plänen von Harald Deilmann errichtet. Der Gebäudekomplex entstand auf einem 70.000 qm großen Grundstück in unmittelbarer Nähe des Kurparks.

Um allen Ein- und Zweibettzimmern eine optimale Ausrichtung mit viel Tageslicht, frischer Luft und einem Ausblick in die umliegende Landschaft zu bieten, gestaltete Harald Deilmann die Stationen als vertikal gestapelte Einheiten in einer zweiteiligen Hochhausscheibe. Der höhere Gebäudeteil, der durch seine markanten Liegebalkone auffällt, beherbergt die Einzelzimmer, während die Zweibettzimmer in dem zum Park hin orientierten Flügel untergebracht sind. Vor den Glasfassaden der Zimmer erstrecken sich großzügige Liegeterrassen, die den Patienten einen weiten Blick in die umliegende Landschaft ermöglichen.

Das Bettenhaus wird durch ein Wirtschaftsgebäude ergänzt, das Küche, Speisesaal, Verwaltung, Mehrzwecksaal und eine Bäderabteilung im Sockelgeschoss umfasst. Zudem plante Deilmann ein Schwesternwohnheim. Der Grundriss der Klinik hat eine markante Y-Form, die sich in die Landschaft erstreckt und den Patienten sowohl Rückzugsmöglichkeiten als auch gemeinschaftliche Bereiche bietet. Die benachbarten Personalwohnhäuser, ebenfalls von Deilmann entworfen, zählen zu dessen ersten Wohnbauprojekten.

Bei der Anordnung der Klinikgebäude lässt sich eine gestalterische Parallele zum von Alvar Aalto entworfenen Tuberkulose-Sanatorium in Paimio von 1933 erkennen, bei dem das Bettenhaus auch als schlanker zweiteilige Scheibenbau inmitten der Natur angeordnet ist.

Insbesondere an der Südfassade der Hochhausscheibe wurde jedoch das ursprüngliche von Deilmann entworfene Erscheinungsbild stark verändert.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 16.09.2024

Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Gesundheitswesen (Kliniken, Praxen)