© Foto: Corradox; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lenne-Straße 6, 48599 Gronau
2001-2003
Landschaftsarchitektur faktorgruen PartGmbB
(Landschaftsarchitektur)
Atelier Prof. N. Fritschi, B. Stahl, G. Baum
(Stadtplanung Inselpark)
Stadt Gronau
(Bauherr)
Landesgartenschau Gronau-Losser 2003 GmbH i.L
(Betreiber)
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Objektanzahl: 2575
48599 Gronau
Entfernung: 0.37 km
48607 Ochtrup
Entfernung: 10.86 km
48607 Ochtrup
Entfernung: 11.02 km
48607 Ochtrup
Entfernung: 11.61 km
40625 Düsseldorf
40213 Düsseldorf
46147 Oberhausen
Das Gelände der Landesgartenschau Gronau-Losser aus dem Jahr 2003 stellte ein interdisziplinäres Projekt dar, das städtebauliche, landschaftsplanerische und architektonische Qualitäten in einem Gesamtkonzept vereinte.
Das Ziel der Planung war die deutsch-niederländische Grenzregion durch eine gemeinsame Gartenschau zu verbinden und dabei sowohl städtische als auch ländliche Räume aufzuwerten. Die Landesgartenschau 2003 im deutschen Gronau und niederländischen Losser gilt somit als vorbildliches Projekt für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und nachhaltige Stadtentwicklung, die bis heute die Lebensqualität und Attraktivität der Region verbessern.
Unter dem Motto „Natürlich unbegrenzte Vielfalt“ entstand auf dem ehemaligen Gelände der Van-Delden-Spinnerei der heutige Inselpark in Gronau. Der Inselpark besteht aus den namensgebenden Inselflächen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und Nutzungsangeboten, die in einem orthogonalen Raster von Wasserflächen unterbrochen sind. Die grachtenähnlichen Wasserflächen zonieren die Freianlagen und sollen an die natürlichen Wasserläufe der Grenzregion erinnern.
Städtebaulich zeichnete sich das Projekt durch die umfassende Transformation ehemaliger Industrie- und Brachflächen in öffentliche Räume mit hoher Aufenthaltsqualität aus. Insbesondere in Gronau wurde das Areal des ehemaligen Textilstandortes revitalisiert, wobei Teile der bestehenden Strukturen erhalten und in die neue Nutzung integriert wurden. Ein markantes bauliches Beispiel ist die Bogenbrücke über die Spinnereistraße in Gronau, die als neues Wahrzeichen der Stadt gilt. Ein weiteres auffälliges architektonisches Element auf dem Gelände ist der 19 Meter hohe Kletterturm, der ursprünglich Teil der historischen Ringspinnerei war und heute mit Kletterwänden unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade ausgestattet ist.
Zentral im Inselpark erhebt sich die begrünte LAGA-Pyramide, von deren Spitze aus ein Rundumblick über den gesamten Park und die Innenstadt Gronaus möglich ist. Die pyramidenförmige Erhebung bildet auf dem Gelände einen einzigartigen Orientierungs- und Aussichtspunkt in der topografisch flachen Grenzregion.
Landschaftsplanerisch überzeugt das Gelände zusätzlich durch die Schaffung von Grünachsen und Freiräumen, die die natürliche Topografie und vorhandene Wasserläufe berücksichtigen und in die ergänzten künstlichen integrieren. Abgerundet wird die Gestaltung durch das angrenzende natürliche Gebiet der Dinkelauen, das bis zur niederländischen Grenze reicht und als Naturraum erfahrbar wird.
Das Gelände, das nach der Landesgartenschau dauerhaft erhalten blieb und kostenfrei zugänglich gemacht wurde, wird als wesentlicher Beitrag der städtebaulichen Entwicklung der Region angesehen. Es bietet heute eine nachhaltige Nutzung für Naherholung, Freizeitgestaltung und kulturelle Veranstaltungen. Insgesamt demonstrierte die Landesgartenschau, wie interdisziplinäre Planungsleistungen zur Lebensqualität und Identität einer Region beitragen können.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 23.04.2025
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