Mühlenstraße 2-4, 51143 Köln
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1914-27
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Der Lukaskirche im Kölner Stadtteil Porz kommt insbesondere durch ihre Jugendstilarchitektur sowie ihre Ausmalung im Innenraum eine bedeutende Stellung zu.
Nachdem die Anzahl der evangelischen Christen in Porz über die Jahre deutlich angestiegen war, wurde der Bau einer neuen Kirche für die Gläubigen nötig. Die Planungen für einen Neubau begannen bereits im Jahr vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs. Mit einem Entwurf beauftragt wurde Max Benirschke, der bereits für die evangelische Gemeinde in Essen-Haarzopf einen Kirchenbau geschaffen hatte.
Am 26. Juni 1914 erfolgte schließlich die Grundsteinlegung für die Lukaskirche. Doch der Ausbruch des Kriegs beeinträchtigte das Vorankommen der Arbeiten maßgeblich. Mitte 1915 konnte zwar noch der Außenbau fertiggestellt werden, jedoch wurden bald im Anschluss sowohl der Architekt als auch der Bauunternehmer und die Bauarbeiter eingezogen. Erst 1927 wurde die Kirche, die nun eine Innenausstattung erhalten hatte, geweiht.
Während des Zweiten Weltkriegs nahm die Lukaskirche keinen Schaden. Dennoch wurden mehrere Umgestaltungen an der Kirche vorgenommen, welche in den 1950er und 1960er Jahren durchgeführt wurden und unter anderem die Beseitigung der Ausmalung zur Folge hatten. Der ursprüngliche Zustand wurde aber im Rahmen einer Restaurierung in den Jahren 1976 bis 1978 wiederhergestellt. Seit 1982 ist die Lukaskirche eingetragenes Denkmal der Stadt Köln.
Auffallend ist vor allem der Kirchturm der Lukaskirche, welcher ein berühmtes Vorbild des Jugendstils hat. Er erinnert an den Hochzeitsturm auf der Mathildenhöhe in Darmstadt, welcher als Wahrzeichen der Stadt gilt. Entworfen wurde dieser von Joseph Maria Olbrich, der auch für das Warenhaus Tietz, den heutigen Kaufhof in Düsseldorf verantwortlich zeichnet. Benirschkes Entwurf für die Lukaskirche orientiert sich an der symmetrisch gestuften Struktur des Hochzeitsturms und verwendet als oberen Abschluss eines der tonnenförmigen Elemente, welche dem Turm in Darmstadt sein markantes Aussehen verleihen.
Es handelt sich bei der Lukaskirche um einen Saalbau mit einem Westturm und Satteldach, der im Osten einen geraden Chorabschluss aufweist. Während die Langhauswände durch schmale, längliche Rundbogenfenster gegliedert werden, wird die Rückwand des Chors durch ein Rundfenster durchbrochen. Über dem Westportal empfängt den Besucher ein großes Relief mit einer Darstellung des Auges der Vorsehung.
Das Innere der Kirche wird vor allem durch die farbige Ausmalung des Künstlers Kurt Derkum bestimmt. Als Abgrenzung zum Altarraum wurde der Gemeinderaum mit einer Färbung in braunen, gelben und orangefarbenen Tönen versehen, welche auf das Irdische hinweisen sollen. Dagegen bezieht sich die Ausmalung des Chors in Blautönen auf das Überirdische und Himmlische. Ebenfalls von Derkum stammen die beiden Tafelbilder neben dem Altarraum. Nicht im originalen Zustand erhalten ist die Gestaltung der Fenster, welche auf das Jahr 1966 zurückgeht. Die in Grautönen ausgeführten Fenster der Langhauswände wurden von Helmut Uhrig entworfen und zeigen Szenen aus dem Lukasevangelium. Der Künstler des runden Chorfensters, das ein Kreuz mit Rosen innerhalb eines Strahlenkranzes und ein Pentagramm zeigt, ist nicht bekannt.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 11.02.2019
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