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Bonner Str. 1, 51145 Köln
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1959- 1960 / 1963 (Turm)
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Die Kirche St. Fronleichnam der im rechtsrheinischen Köln-Porz ansässigen katholischen Kirchengemeinde St. Maximilian Kolbe ist ein kirchenbauliches Frühwerk des mit dem Pritzker-Preis ausgezeichneten Kölner Architekten Gottfried Böhm.
Nachdem in den 1950er Jahren die brachliegenden Ackerflächen im rechtsrheinischen Kölner Süden als neues Stadtentwicklungsgebiet für den Siedlungsbau erschlossen wurden, gründete sich bereits 1958 eine örtliche Pfarrgemeinde. Noch im selben Jahr beauftragte diese Gottfried Böhm mit dem Entwurf eines freistehenden Kirchenbaus, der nach einer nur 13-monatigen Bauzeit fertiggestellt wurde.
Die bauliche Anordnung der St. Fronleichnam Kirche folgt einer rechteckigen Grundrissaufteilung und der Reihung dreier Stützengänge um einen zentralen Innenraum. Die gesamte Kubatur der Kirche wird von einer außen verlaufenden ersten Stützenreihe eingefasst, die eine umlaufende Traufe, ähnlich einem Architrav, ausbildet. Die beiden weiteren im Innenraum positionierten Stützenreihen zonieren den Innenraum und tragen das gestaltgebende pyramidenförmige Dach des Kirchenbaus.
Der zentrale Hauptraum der St. Fronleichnam Kirche wurde um einen in den 1960er Jahren hinzugefügten Kirchturm mit Turmkapelle, den südlich angrenzenden Haupteingang, die westliche Taufkapelle und Orgelnische des Chors sowie die östliche Sakristei erweitert. Die Anbauten des Turms und der Orgelnische bilden einen von der äußeren Stützenreihe eingefassten Innenhof, der straßenseitig nicht einsehbar ist und einen intimen Außenraum bildet. Der nachträglich errichtete Kirchturm greift die optische Gliederung der Kirche auf und trennt das weiß abgesetzte Glockengeschoss durch einen umlaufenden Stützenkranz von den unteren Vollgeschossen in Sichtbeton. Der zentrale Mittel- und Hochpunkt des in Sichtbeton ausgeführten Gebäudes ist der stützenfreie Raum unter der pyramidenförmigen Dachkuppel mit aufgesetzter Dachlaterne. Gemeinsam mit den umlaufenden Betonstützen bilden die faltwerkartig ausformulierten Deckenfelder aus Beton und die vielen pyramidenförmigen Zeltdächer der Kirche das architektonische Motiv des Entwurfs.
Der südliche Haupteingang vermittelt über einen befestigten Vorplatz unmittelbar in das Gebäudeinnere. Auf der gegenüberliegenden Nordseite befindet sich die Chorempore mit Altarpodest, links angrenzend die Orgelnische. Innenräumlich definieren die schlanken Betonstützen und die zinnenartig abgestuften Außenwände das Raumgefühl einer natürlich belichteten Halle. Durch die großflächige Verglasung und überhöhte Raummitte erscheint der Innenraum in seinen Abmessungen großräumig und aufstrebend sakral. Die für Gottfried Böhm typische skulpturale Deckenuntersicht verstärkt diesen Charakter und lässt das Kirchendach als feingliedrigen, wenngleich massiven oberen Raumabschluss erscheinen.
Gottfried Böhms architektonisches Frühwerk der St. Fronleichnam Kirche greift bereits auf viele seiner in den folgenden Jahrzehnten als charakteristisch geltende Motive zurück.
Die Kirche St. Fronleichnam ist seit 1997 ein eingetragenes Baudenkmal der Stadt Köln.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 25.03.2024
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten