Busbahnhof in Unna

seitliche Ansicht

abgerundeter Baukörper des Ausgangs der Tiefgarage

Blick auf die V-förmigen Stützen und die Dachfläche

Überdachung über der Unterführung zu den Bahnsteigen

Neubau Busbahnhof und Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes Unna

Banhofstraße, 59423 Unna

Legende für Merkmale

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ausgezeichnetes Objekt

2010

Gegenwart

Tore Pape | Pool 2 Architekten REITZ und PRISTL Ingenieurgesellschaft mbH
(Tragwerksplanung)

Stadt Unna

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Neubau Busbahnhof und Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes Unna

Ziel des hochbaulichen Realisierungswettbewerbs im Jahr 2008 war die Neuordnung des marodem Bahnhofsumfelds verbunden mit dem Neubau des Zentralen Omnibusbahnhofs. In einem zweiten Bauabschnitt wurde anschließend der Bahnhofsvorplatz (inkl. Kiosk und Zugang zu den Bahngleisen mit Aufzugsanlage) erneuert.

Der neue Busbahnhof wurde von seinem jetzigen Standort in die unmittelbare Nähe des Bahnhofsvorplatzes verlagert. Dadurch konnten die Umsteigebeziehungen zwischen Bus und Bahn optimiert und der Komfort für die Bus- und Bahnreisenden erhöht werden. Die gesamte Bahnhofsanlage wurde barrierefrei geplant und umgesetzt. Gemeinsam mit dem neugestalteten Bahnhofsplatz bildet der Zentrale Busbahnhof heute ein einladendes und zeichenhaftes Entree zur Kreisstadt Unna.

Das parallel zur Bahnhofsstraße angeordnete neue Busbahnhofsdach besteht aus einer bauchigen Dachfigur, die mit unbehandeltem Lerchenholz verkleidet ist. Die ca. 100 Meter lange Dachkonstruktion wird von neun V-förmigen Stützenpaaren getragen und befindet sich in einer Höhe von ca. 4,50 m über dem Bussteig. Der Ausgang der bestehenden Tiefgarage wird in den am Ende des Daches angeordneten abgerundeten Funktionsbaukörper integriert und bildet einen klaren Abschluss der Warteplattform nach Osten.
Somit besteht die Möglichkeit von der Tiefgarage direkt zum Busbahnhof bzw. Bahnhof zu gelangen. Der Wartebereich für Busfahrer sowie ein kleiner Technik-Verteilerraum werden in dem Baukörper untergebracht. Modulare Möblierungskonzepte für die Wartebereiche und Fahrgast-Informationsanlagen schaffen eine einheitliche Gestaltung und bieten optimalen Komfort für die Fahrgäste.

Auch für mobilitätseingeschränkte Menschen wird die Nutzung deutlich einfacher: abgesenkte Bordsteine, taktile Führungselemente und ein speziell für Sehbehinderte erstelltes Stadtmodell tragen zur barrierefreien Nutzung bei. Dynamische Fahrgastinformationen zeigen die aktuellen Bus- als auch Bahnhofsabfahrtszeiten an. Die Grundbeleuchtung des Busbahnhofs erfolgt über eine indirekte Beleuchtung der Dachfläche. Die in die Stützfüße der Stahlstützen eingelassenen Bodenstrahler betonen die V-förmigen Stützelemente und inszenieren die gewölbte Dachfläche als warm leuchtende schwebende Holzskulptur. Ein umlaufendes Lichtband markiert die signifikante Dachkante am Übergang zwischen Holzfläche und dem Dachrand aus gebogenem Stahlblech.

Die Verkehrsanlage wird auf diese Weise auch bei Nacht aufgewertet und bildet einen angenehmen und sicheren Aufenthaltsbereich. Je nach Besucherintensivität und Nutzung können für jede Abend- und Nachtzeit abgestimmte Lichtstimmungen durch gezielte Steuerungsfunktionen erzeugt werden.
Das Lichtkonzept unterstützt die Wahrnehmbarkeit des Busbahnhofdaches und hebt das Bauwerk als ruhiges leuchtendes Element aus dem stadträumlichen Gefüge hervor ohne einen zu harten Kontrast im Stadtraum zu erzeugen.

Auszeichnungen:
Auszeichnung Vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2015 (Land NRW/Architektenkammer NRW)

Autor*in: pape + pape architekten
Zuletzt geändert am 22.09.2015

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