Kirchplatz 1, 59423 Unna
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
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ab 1322 / 1389-96 (Chor) / 1407-67 (Westturm) / 1860 (Neubau Turmhelm) / 2014 (Platzgestaltung)
wbp Landschaftsarchitekten
(Freiraumplanung 2014)
Ernst Friedrich Zwirner
(Turmhelm 1860)
- keine Angabe -
(Ursprungsbau)
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Objektanzahl: 2525
59423 Unna
Entfernung: 0.43 km
59423 Unna
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58730 Fröndenberg
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45894 Gelsenkirchen
Die am Rande des Ostrings der Stadt Unna gelegene Stadtkirche war bis 1559 den Heiligen Clemens, Dionysius und Nikodemes geweiht. Mit der Hinwendung Unnas zur Reformation ging die Kirche in den Besitz der evangelischen Gemeinde über. 1817 wurde sie von einem Zusammenschluss aus Lutheranern und Calvinisten übernommen.
Bei der evangelischen Stadtkirche handelt es sich um einen langgestreckten gotischen Hallenbau mit eingestelltem Westturm. Im Osten ist ein polygonaler Hallenumgangschor mit 5/8-Binnenschluss angeschlossen. Die Entstehung des heutigen Baus ist in drei separate Bauphasen zu unterteilen. Der erste Abschnitt begann im Jahr 1322 mit dem Aufbau einer Stufenhalle, deren Altar 1363 geweiht wurde. Der Umgangschor wurde in einem zweiten Schritt zwischen 1389 und 1396 errichtet. Zuletzt wurden zwischen 1407 und 1467 der Westturm und ein westliches Verbindungsjoch den bereits bestehenden Langhausjochen vorgebaut. Der Turmhelm wurde 1479 eingedeckt. Im Jahr 1860 wurde der Turmhelm nach einem Brand von Ernst Friedrich Zwirner neu gestaltet: er zeigt heute Maßwerkbrüstungen mit Eckfilialen im neugotischen Baustil.
Der Außenbau ist durch unregelmäßig gesetzte Sandsteinquader charakterisiert. Die Fassade wird zudem von steil gestuften Strebepfeilern rhythmisch unterteilt. Reich gestaltete Maßwerkfenster aus den Jahren 1836/37 vervollständigen den Fassadeneindruck. Ergänzt wird der Hallenbau durch ein detailliert ausgestaltetes südliches Hauptportal mit Maßwerktympanon. Der Westturm ist ebenfalls durch seine Fassade gegliedert. Die Unterteilung erfolgt durch vierbahnige Portalfenster im Erdgeschoss, die in den Obergeschossen in dreibahnige Blenden und Schallarkaden überführt werden.
Im Innenraum treten die bereits erwähnten unterschiedlichen Bauphasen deutlicher zutage. Das zweite und dritte Langhausjoch sind aus der ersten Bauphase stammend mit Kreuzrippen überwölbt. Sie werden durch dicke Rundpfeiler abgegrenzt und sind in ihrer Grundform annähernd quadratisch. Die Seitenschiffjoche sind vom Mittelschiffjoch durch ihre Höhe leicht abgestuft. Das Mittelschiff wird durch ein trapezförmiges Joch in den breiteren Binnenchor überführt. Nach Osten hin fallen die Kreuzrippengewölbe auf schlankeren Rundpfeilern ab. Der Chorumgang ist durch gestelzte Scheidbögen zum Binnenchor hin abgetrennt und durch ebenfalls trapezförmige Kreuzrippengewölbe auf Diensten überspannt. Das bauzeitlich jüngste Joch zum Westturm hin ist über einem trapezförmigen Grundriss errichtet und ebenfalls mit Kreuzrippen überwölbt. Diese ruhen auf kurzen Wanddiensten über teilweise als Masken ausgebildeten Konsolen. Überführt werden die Konsolen in massige, untersetzte Rundpfeiler, die in den Turm integriert sind. Die Rippengewölbe der Seitenschiffe sind an dieser Stelle fünfteilig ausgebildet.
Seit Dezember 1989 ist die evangelische Stadtkirche Unna denkmalgeschützt.
Das Areal um die Stadtkirche, als zentraler Platz in Unna, hat die Menschen seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue beschäftigt. Im Wandel der Zeit hat sich das Aussehen des Platzes rund um die Kirche stetig verändert. In den 1950er Jahren gab es grüne, heckengefasste, Inseln auf dem Platz, die Ende der 1960er Jahre wieder verschwanden. Mit dem Konzept eines großzügigen aber einfachen und ruhigen Platzes für und um die evangelische Stadtkirche in Unna bekam wbp Landschaftsarchitekten 2006 in einem gesonderten Wettbewerbsverfahren den Zuschlag. Heute ist der Kirchplatz mit einem hellen, homogenen Plattenbelag ausgestattet. Darin liegt das dunkle Wasserfeld, das die, in der wirtschaftlichen Entwicklung für Unna besonders prägenden Ressourcen "Sole und Kohle" symbolisiert
Autor*in: wbp landschaftsarchitekten / redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 06.12.2016
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