Remigiusstr. 3, 46325 Borken
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1150 (romanischer Bau) / 1433 (spätgotischer Aus- und Umbau) / 1872-74. Jh. (neugotischer Erweiterungsbau) / 2015-2016 (Kirchplatz)
Romanik
Gotik
Historismus
Gegenwart
Lindschulte Ingenieurgesellschaft mbH
(Kirchplatz)
wbp Landschaftsarchitekten
(Kirchplatz)
Diözesanbaumeister Hilger Hertel der Ältere
(neugotischer Erweiterungsbau)
Stadt Borken
(Kirchplatz)
- keine Angabe -
(romanischer Bau)
Johannes Walling
(spätgotischer Aus- und Umbau)
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Objektanzahl: 2525
46325 Borken
Entfernung: 1.96 km
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Die denkmalgeschützte Propsteikirche St. Remigius liegt nahe des Marktplatzes im Zentrum der Borkener Innenstadt.
Bei Grabungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Überreste einer karolingischen Holzkirche aus dem ausgehenden 8. Jahrhundert gefunden. Zudem stieß man auf Hinweise weiterer Nachfolgebauten. Um 1150 wurde eine romanische Steinkirche errichtet, deren Überreste in den zwei unteren Geschossen des Turmes erhalten geblieben sind. Diese Kirche wurde später von einer einschiffigen zu einer dreischiffigen Kirche ausgebaut. 1433 wurde unter Dechant Walling damit begonnen, eine spätgotische dreischiffige und dreijochige Hallenkirche zu errichten. Diese Entwicklung ging mit der Erhebung zum Kollegiatsstift einher.
Zwischen 1872 und 1874 wurde die Kirche abermals erweitert. Hilger Hertel der Ältere erweiterte den bestehenden Bau um ein viertes Joch und einen neuen Chor. Diese Veränderungen im Stil der Neugotik führten zum Verlust des historischen Chores von 1150.
Bei dem heute erhaltenen Bau handelt es sich um eine gotische Hallenkirche aus geschlemmten Bruchsteinquadern mit einem einjochingen Chor mit 5/8-Schluss und gerade geschlossenen Seitenschiffen. Beide Schiffe werden von parallel eingezogenen Satteldächern überfangen und werden durch einen Westturm mit Turmseitenkapellen ergänzt. Im Norden wurde 1455 die Marienkapelle angebaut, im Süden 1468die Kreuzkapelle. Im Westen, dem Turm vorgelagert, wurde um 1517 eine weitere Kapelle, die sogenannte Allerheiligen- bzw. Ölbergkapelle, ergänzt. Diese dient heute als Sakristei.
Der Außenbau zeigt heute eine schlichte neugotische Fassade mit glattem Verputz. Schlichte Strebepfeiler unterteilen die Fassade in der Vertikalen. Die aufwändig gestaltete vorgelagerte Allerheiligen-Kapelle zeigt einen figurengeschmückten Filialgiebel mit Doppeltür und darüber liegendem breiten Maßwerkfenster.
Im Inneren der Kirche öffnet sich der dreischiffige Hallenraum in ein gebustes Kreuzrippengewölbe auf Rundpfeilern mit einfachen profilierten Kämpfern. Die Wände werden durch Dienste aufgeteilt, deren Kapitelle von schmalen Konsolen für die darüber liegenden Schildbögen flankiert werden. Belichtet wird die Propsteikirche St. Remigius durch hohe Maßwerkfenster mit Fischblasen, die über den Eingängen vierbahnig ausgebaut wurden. Ende des zweiten Weltkrieges (1945) wurde die Kirche stark zerstört und bis Anfang der 1950er Jahre in ihrem ursprünglichen Zustand des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut.
Der Kirchplatz um St. Remigius Borken wurde 2016 von wbp Landschaftsarchitekten neugestaltet. Die Leitidee für das Umfeld von St. Remigius war die „Kirche auf dem Platz“. Dieser spannt sich zwischen den benachbarten Gebäuden auf und wurde durch ein einheitliches Material- und Beleuchtungskonzept in seinen verschiedenen Funktionsbereichen gestärkt. Vom Marktplatz kommend öffnet sich der Blick auf die Kirche und den Platz. Der Übergang zwischen den beiden Plätzen wurde geöffnet und der Zugang auf das Podest an der Westseite der Kirche in Form einer flachen Treppe einladend gestaltet. In die Treppenanlage integrierte Sitzelemente bieten eine Aufenthaltsmöglichkeit. Der südliche und bereits barrierefreie Kirchenzugang erhielt einen großzügigen Belag als Eingangsteppich. Im Übergang zwischen Markt und Kirchplatz wurde der Parkplatz entfernt und bietet jetzt Raum für Außengastronomie, Radstellfläche und einen Spielpunkt.
Autor*in: wbp Landschaftsarchitekten / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 15.02.2017
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