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Das vom Münsteraner Planungsbüro e4 Architekten realisierte Gemeindezentrum „Otgerus-Haus“ in Stadtlohn basiert auf dem Entwurf des siegreichen Wettbewerbsbeitrags aus dem Jahr 2015. Im Februar 2016 begannen die Bauarbeiten, die zunächst den Rückbau der Bestandsgebäude des ehemaligen Pfarrzentrums St. Otger und einer Seniorentagesstätte umfassten.
Nach der Fusion dreier Gemeinden wurde das Otgerus-Haus als zentrales Element des kirchlichen Gemeindelebens konzipiert, um verschiedene Funktionen und Aktivitäten zusammenzuführen. Bereits im Jahr 2009 begannen die Kirchengemeinden mit der Planung des neuen Gebäudes, das den zeitgemäßen Anforderungen der Gemeindearbeit besser entsprechen und durch die Zusammenführung bisher getrennter Einrichtungen Synergieeffekte ermöglichen sollte.
Das Otgerus-Haus dient als pastorales Gemeindezentrum, das verschiedene kirchliche Angebote einschließlich Seelsorge, sozialer Dienste und Verwaltung, an einem Ort zusammenfasst. Das Gebäude beherbergt Gruppenräume, einen Gemeindesaal, Konferenzzimmer und den sogenannten K-Punkt, eine gemeinsam geteilte Anlaufstelle der Gemeindemitglieder. Durch dessen Lage am Rand des Stadtlohner Zentrums markiert das Otgerus-Haus den Zugang zur Innenstadt und baut gleichzeitig eine architektonische Sichtverbindung zur nahegelegenen St.-Otger-Kirche auf. Diese Beziehung wird durch die Ausrichtung des Eingangsbereichs und des Gemeindesaals sowie durch die farbliche Abstimmung der Fassade auf den Sandstein der Kirche verstärkt.
Der zweigeschossige Baukörper entlang der Zufahrtsstraße zur Innenstadt fügt sich trotz dessen großen Abmessungen harmonisch in die umgebende Baustruktur ein und schafft eine räumliche Verbindung zu den gegenüberliegenden Stadtvillen. Der zentrale Haupteingang, der durch eine überhöhte Geste der Gebäudeecke betont wird, setzt einen markanten städtebaulichen Akzent und ist zur neogotischen Pfarrkirche St. Otger ausgerichtet. Vor dem Haupteingang des Otgerus-Hauses entsteht durch den zurückgesetzten Baukörper des Gemeindesaals ein öffentlicher Platz, der als öffentlicher Außenraum gestaltet ist. Die Gruppen- und Jugendräume sind im lärmberuhigten rückwärtigen Teil des Gebäudes angeordnet und umschließen einen begrünten Innenhof.
Das zweigeschossig geöffnete Foyer fungiert als zentrales Kommunikationszentrum, das zwischen dem Gemeindesaal, den Gruppenräumen, einer Geschäftsfläche und dem Innenhof vermittelt. Der vom Foyer aus zugängliche Jugendbereich ist durch großflächige Verglasungen zum Außenbereich hin geöffnet und ermöglicht gemeindeinterne Veranstaltungen im Außenraum. Im Obergeschoss befinden sich weitere Besprechungs- und Verwaltungsräume sowie ein Meditationsraum. Der Meditationsraum ist baulich besonders hervorgehoben und steht in gestalterischer Verbindung zum neogotischen Kirchenbau von St. Otger. Durch eine schmalrechteckige Fensteröffnung ist der Kirchturm sichtbar, was dem Raum eine besondere Atmosphäre und Verbindung zum Gotteshaus verleiht. Ein innenliegender Patio, der mit Holz verkleidet ist, sorgt für eine natürliche Belichtung und unterstützt die introvertierte Wirkung des Raumes.
Das Otgerus-Haus vereint die kirchlichen Institutionen der katholischen Gemeinde Stadtlohns an einem Ort und dient zugleich als Treffpunkt der Stadtgemeinschaft.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 16.08.2024
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Bürger- /Gemeindezentren