Im Schiffwinkel, 58313 Herdecke
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
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1927-1930
- keine Angabe -
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Objektanzahl: 2525
58099 Hagen
Entfernung: 2.48 km
58313 Herdecke
Entfernung: 2.53 km
44265 Dortmund
Entfernung: 2.60 km
58313 Herdecke
Entfernung: 2.67 km
In den Jahren 1927 bis 1930 errichtete die RWE am Ruhrstausee Hengstey bei Herdecke ein Pumpspeicherwerk, das später nach seinem Planer, Prof. Dr. Ing. Arthur Koepchen, "Koepchenwerk" benannt wurde. Koepchen, Vorstandsmitglied beim damaligen Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk, verblüffte seinerzeit mit seinen Ideen die gesamte Fachwelt und führte die Energiewirtschaft in ein neues Zeitalter.
Das Koepchenwerk ist ein Spitzenlast-Wasserkraftwerk. Während Zeiten mit geringerem Strombedarf (überwiegend nachts) wird Wasser aus dem Stausee in das gut 160 m höher auf einem Berg gelegene Speicherbecken gepumpt, somit wird der überschüssige Strom genutzt. Während Zeiten mit erhöhtem Strombedarf (überwiegend tagsüber) strömt das Wasser mit Hochdruck durch ein Rohrleitungssystem und treibt eine große reversible Francis-Pumpturbine an. Der hierbei erzeugte Strom kann zusätzlich in das Stromnetz eingespeist werden, um den erhöhten Energiebedarf zu decken. Die Form des Speicherbeckens passt sich der Bergkuppe an und hat bei einer Länge von ca. 600 m und einer Breite von ca. 250 m gut 1,5 Mio. m³ Inhalt. Dieses Fassungsvermögen entspricht einem gespeicherten Energienutzinhalt von 590.000 kWh, d.h. ein gefülltes Speicherbecken ermöglicht vier Stunden Volllastbetrieb des Kraftwerkes. Innerhalb von 100 Sekunden kann der Maschinensatz aus dem Stillstand angefahren werden und seine volle Leistung in das Netz einspeisen.
Das Koepchenwerk wurde, wenn man von der Unterbrechung durch die Überschwemmungskatastrophe beim Bruch der Möhnetalsperre im Mai 1943 absieht, bis in die 1980er Jahre hinein betrieben. Nachdem 1989 ein hochmodernes 150 MW Pumpturbinenwerk in Betrieb genommen wurde, legte man die Altanlage 1994 still. Sie steht seit 1986 unter Denkmalschutz. Der Uferweg am Nordufer des Hengsteysees führt unmittelbar am Koepchenwerk vorbei.
Im Januar 2015 hat die RWE Power AG als Eigentümerin der Anlage bei der Stadt Herdecke einen Abrissantrag gestellt, der im Juni 2015 abgelehnt wurde. Im November 2016 übernahm die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur das Koepchenwerk von der bisherigen Eigentümerin der RWE Power AG. Die primäre Aufgabe der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur ist es, bedeutende Denkmale in Obhut zu nehmen, um neue Nutzungskonzepte ohne oder mit geringerem Zeit- und Kostendruck zu erarbeiten. Diese Vorgehensweise entlastet Gemeinden mit ungenutzten Denkmalen und bewahrt dieselben Zugleich vor dem Abriss. Die Stiftung plant das Koepchenwerk in naher Zukunft für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen (Stand 11/2016).
Autor*in: Route Industriekultur/ Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 31.01.2024
4 Kommentare / Kommentar verfassen
R. Schrader schrieb am 12.01.2016 um 20:52
Leider wurden auch nach einem Vierteljahr noch nicht die Angaben zu dem Denkmal aktualisiert. Es gibt keine Möglichkeit mehr, in die vom Abriss bedrohte Maschinenhalle zu sehen.
Genaueres zum Stand der Bemühungen der Ratsfraktionen in Herdecke sieht man entweder auf der städtischen homepage oder bei der Suchmaschine mit dem Begriff Abriss Koepchenwerk. Der Verein ist inzwischen gegründet.
Frank Boberg schrieb am 10.04.2015 um 15:51
Für die historischen Anlagen des Koepchenwerks wurde jüngst durch RWE der Abriss beantragt. Sehr bedauerlich.
R. Schrader schrieb am 05.10.2015 um 13:12
Eine Gruppe von Bürgern vor Ort unterstützt die Rettungsbemühungen der Politik.
Wer sachkundliche Hinweise beitragen möchte oder/ und seine ehrenamtliche Mitarbeit einbringen möchte, kann sich bei dem Verein in Gründung melden.
Website: ag-koepchenwerk.de
Winfried Hoppmann schrieb am 06.05.2022 um 17:26
Das historische Koepchenwerk kann Samstags und Sonntags von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu jeder vollen Stunde (letzte Führung 16.00 Uhr) besichtigt werden. Auch Gruppen können bei der Stiftung individuelle Führungen vereinbaren. Kontakt: infopunkt@industriedenkmal-stiftung.de
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