Hauptantenne des Observatoriums

Detailaufnahme des Subreflektors

Der Azimuthturm des Observatoriums

Radioobservatorium Effelsberg

Max-Planck-Strasse 28, 53903 Bad Münstereifel

1972

1950er-70er Jahre

- keine Angabe -

Max-Planck-Institut für Radioastronomie

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Radioobservatorium Effelsberg

Radioteleskope dienen der Beobachtung außerirdischer Objekte, wie interstellarer Staubwolken, Pulsaren, Radiogalaxien und Quasaren mit Hilfe der Radiowellen, die diese ausstrahlen. Da diese Radiowellen nur sehr schwach sind benötigt man Teleskope mit stark bündelnden, möglichst großen Parabol-Antennen.
Das 1971 in Betrieb genommene Radioteleskop ist mit einer Parabol-Antennen-Schüssel von 100 Metern Durchmesser das zweitgrößte bewegliche Radioteleskop der Welt.
Das Tal in Effelsberg, in der Nähe von Bad Münstereifel wurde deshalb als Standort ausgewählt, weil hier das Teleskop durch die umliegenden Hügel vor Wind und störenden terrestrischen Radiosignalen abgeschirmt ist. Das Teleskop ist auf einem Ringfundament von 64 Metern Durchmesser errichtet und besteht aus 3200 Tonnen Stahl. Durch Elektromotoren kann es in 12 Minuten um 360 Grad in der Horizontalen gedreht werden, wobei die Konstruktion, die bei senkrecht gekipptem Spiegel nahezu so hoch ist wie der Kölner Dom, mit einer Genauigkeit von 0,25 Millimetern ausgerichtet werden kann. Die Stahlfachwerkkonstruktion der Antennenschüssel kann in sechs Minuten um 90 Grad gekippt werden.
Da die Geometrie der Schüssel für die Radioteleskopie eine wichtige Rolle spielt mussten bei der Planung des Radioteleskopes die Verformungen, die unweigerlich bei der Bewegung einer so großen Konstruktion auftreten mit einberechnet werden. Beim Radioteleskop Effelsberg wurde erreicht, dass sich bei jeder Stellung des Spiegels wieder Paraboleigenschaften ergeben, so dass lediglich der Empfänger in den neuen Brennpunkt gefahren werden muss.
Während zu Beginn des Messbetriebes geplant war, Radiowellen von einer minimalen Wellenlänge von zwei Zentimetern zu beobachten, stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass sich noch kürzere Millimeter-Wellenlängen als wichtiger für die Beobachtungen erwiesen. Die sehr gute Oberflächengenauigkeit des Hauptspiegels (mit einer Toleranz von weniger als einem Millimeter) war es immer schon möglich auch Messungen im Millimeterbereich durchzuführen. Um die Genauigkeit dieser Messungen zu erhöhen wurde im Jahr 2006 ein neuer Sekundärspiegel eingebaut, dessen Oberfläche motorgesteuert korrigiert werden kann, so dass das Radioteleskop in Effelsberg trotz seines Alters auch in Zukunft eines der leistungsfähigsten Radioteleskope der Welt bleibt.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 21.04.2008

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