Allee 5, 59439 Holzwickede
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Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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2019-2023
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Objektanzahl: 2516
59439 Holzwickede
Entfernung: 0.30 km
44287 Dortmund
Entfernung: 4.53 km
44287 Dortmund
Entfernung: 4.91 km
59423 Unna
Entfernung: 5.90 km
59821 Arnsberg
Der denkmalgeschützte Rathausbau der Gemeinde Holzwickede, der sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand befand, wurde durch eine umfassende Sanierung und Erweiterung zu einem zeitgemäßen Rathausensemble umgestaltet. Das Bauvorhaben ermöglichte es, die zuvor auf verschiedene Gebäude verteilten Verwaltungsfunktionen an einem zentralen Standort zusammenzuführen.
Die architektonische Herausforderung bestand darin, den denkmalgeschützten Rathausbau von 1914 mit dem großmaßstäblichen Anbau zu einer gestalterischen und funktionalen Einheit zu verbinden. Gleichzeitig wurde der Altbau umfassend saniert, farblich neugestaltet und mit modernen Büroeinrichtungen ausgestattet. Das sanierte Bestandsgebäude umfasst eine Fläche von rund 2000 Quadratmetern, der angebaute Neubau weitere 3500 Quadratmeter.
Der Bestandsbau blieb als eigenständiger Baukörper erhalten und wurde durch einen winkelförmigen Anbau ergänzt. Eine gläserne Verbindung des Atriums zwischen Alt- und Neubau bildet den neuen Haupteingang und die platzseitige Adressbildung des Ensembles. Dieser gruppiert sich um eine zentrale Halle, die sowohl als Foyer des Bürgersaals, Anlaufstelle des Bürgerservices und zentraler Kommunikationsraum dient.
Die Erweiterung des historischen Rathauses bot die Gelegenheit, den angrenzenden Marktplatz städtebaulich zu ergänzen. Das Ziel dieser Maßnahme war die Stärkung der Gemeindemitte als kommunikatives Zentrum. Darüber hinaus wurde der Altbau museal inszeniert und bleibt durch die Neugestaltung als eigenständiger Teil des Ganzen erkennbar. Der Neubau fügt sich funktional und typologisch in die vorhandene Struktur ein, während die Flure des Altbaus mit Durchbrüchen zu einem durchgängigen Erschließungssystem erweitert wurden.
Das Erweiterungsvorhaben in seiner schlichten Kubatur und sachlichen Haltung hat nicht nur die architektonische Einheit des Gebäudekomplexes gestärkt, sondern auch dessen funktionale Nutzung verbessert. Das bisherige Raumprogramm des Altbaus wurde ergänzt und gleichzeitig der Bestand baulich reaktiviert. Der Neubau orientiert sich in seiner Kubatur und Materialität am Bestand, integriert jedoch architektonische Elemente der Gegenwartsarchitektur, die vor allem in der Grundriss- und Fassadengestaltung sichtbar werden.
Insgesamt wurde ein architektonisch kohärentes Ensemble geschaffen, das den historischen Charakter des denkmalgeschützten Rathauses bewahrt und gleichzeitig den Anforderungen an eine zeitgemäße Gemeindeverwaltung entspricht. Das gesamte Rathausensemble hebt sich durch eine sorgfältige Abstimmung von Materialien und einer hohen Detail- und Ausführungsqualität hervor. Der helle Klinker des Neubaus wurde in Anlehnung an den historischen Waschkieselputz des Altbaus speziell für dieses Projekt angefertigt.
Auszeichnungen:
Architekturpreis Dortmund Hamm Unna 2023 (BDA), Auszeichnung
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 11.10.2024
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Verwaltungsgebäude/Rathäuser